Der FV Sontheim ist zurück in der Landesliga. Mit einem 2:1-Heimsieg gegen die TSG Hofherrnweiler/Unterrombach II machte die Mannschaft von Trainer Sebastian Knäulein den Aufstieg perfekt. Nach drei Jahren kehrt der Klub auf die höhere Verbandsebene zurück – und das im Doppelpack: Auch die zweite Mannschaft schaffte am selben Tag den Sprung nach oben. Die Nacht auf dem Hülenberg wurde zur Partyzone.
Begünstigt durch den Patzer des SV Neresheim in der Vorwoche und den eigenen Sieg in Fleinheim hätte Sontheim bereits ein Remis gereicht. Doch die Mannschaft wollte mehr – und das trotz strömenden Regens und einem frühen Rückstand. In der sechsten Minute senkte sich eine als Flanke gedachte Hereingabe von Cedric Reidegeld unhaltbar ins Sontheimer Tor. Ein Sonntagsschuss, der die Gastgeber eiskalt erwischte.
Trotz Chancenwucher: FV Sontheim dreht frühen Rückstand und jubelt
Doch der FVS blieb unbeeindruckt. Trainer Knäulein: „Dank der vielen Chancen wusste ich schon, dass wir das Spiel noch drehen.“ Die Gastgeber drückten aufs Tempo, schnürten den Gegner ein und erspielten sich Möglichkeiten im Minutentakt. Kurz vor dem Halbzeitpfiff sorgte Felix Sparr für den verdienten Ausgleich. Zwar verschaffte er sich mit einem robusten Einsatz etwas Platz, doch sein Schuss saß – 1:1.

Nach der Pause setzte sich das Spiel auf ein Tor fort. Sontheim dominierte, kam besser mit dem rutschigen Geläuf zurecht und belohnte sich in der 59. Minute: Jakob Gläser versenkte den Ball nach Vorarbeit von Matthias Schnürch flach im rechten Eck zum 2:1. Zwischendurch kam die Nachricht vom Rückstand des SV Neresheim gegen Hüttlingen, was die Stimmung weiter anheizte.
Mit dem Schlusspfiff kamen die Emotionen: Trainer Sebastian Knäulein huldigt seinem Team
Die Sontheimer drängte in der Folge auf das dritte Tor. Ein Pfostentreffer von Edis Yoldas hätte beinahe die Entscheidung gebracht, doch es blieb spannend. Nach einer kurzen Nachspielzeit pfiff der Schiedsrichter endlich ab – der Aufstieg war perfekt. Der Platzsturm ließ nicht lange auf sich warten. Pyrotechnik, Aufstiegsmützen, Bierduschen und Gesänge begleiteten den historischen Tag. Ein sichtlich gelöster Sebastian Knäulein erklärte: „Heute hat man gesehen, wie gut wir Fußball spielen können. Wir haben nur zwei Torschüsse zugelassen – ein verdienter Sieg.“ Besonders hob er die mannschaftliche Geschlossenheit hervor: „Die Spieler hatten alle das gleiche Ziel, haben alles toll umgesetzt und das Beste aus sich herausgeholt.“
Auch Spielführer Daniel Gentner, der den verletzten Jorgo Kentiridis vertrat, blickte stolz auf die Saison zurück: „Es war so nicht zu erwarten. Wir sind ohne große Ambitionen gestartet und haben uns durch viele Ausfälle immer mehr zusammengerauft.“ Mit 17 Toren und zehn Assists war er Topscorer des Teams. „Wir waren nicht die Besten auf dem Feld, aber wir haben am besten zusammengehalten“, so der 28-Jährige. Für die kommende Saison ist er optimistisch: „Wenn wir zu Hause unsere Punkte holen, haben wir gute Chancen.“ Auch wenn bei ihm privat die Familie Vorrang hat, will er weitermachen.
Erst wird gefeiert, dann kommt die Landesliga
Felix Sparr, der mit seinem ersten Saisontreffer zum 1:1 den Weg zum Sieg ebnete, war einer der Männer des Spiels. „Es war brutal unbeschreiblich in dem Moment. Aber ich will mich nicht zu arg loben – jeder hat heute alles gegeben und alle haben es verdient“, sagte der 23-Jährige nach Abpfiff. Zur Landesliga wollte er sich noch keine Gedanken machen: „Das ist mir heute scheißegal – wir sind aufgestiegen und gehen heute einfach noch richtig steil.“
Mit dem Schlusspfiff endete nicht nur ein Spiel, sondern eine bemerkenswerte Saison. Der FV Sontheim krönt sich zum verdienten Meister – mit Herz, Einsatz und Zusammenhalt. Und mit einer Nacht, die wohl niemand so schnell vergisst.