Nachwuchs im Schiedsrichterwesen? Ein schwieriges Thema in jeder Sportart. Doch es gibt Lichtblicke. Die Schiedsrichtergruppe Heidenheim ist Teil einer Art von Pilotprojekt, bei dem sehr junge Schiedsrichter bei ihren ersten Einsätzen von einem erfahrenen Unparteiischen auf dem Spielfeld begleitet werden. Vor wenigen Wochen legte Janosch Birkenmaier mit seinem Vater Bernd, Obmann der Schiedsrichtergruppe Heidenheim, vor.
Auch Noah Clément hat die Neugier, Spiele zu leiten, ebenfalls gepackt. Der Giengener war, ebenfalls mit Bernd Birkenmaier, in Schnaitheim beim C-Jugend-Spiel der TSG gegen Großdeinbach auf dem Feld im Einsatz. Er selbst spielt bei der TSG Giengen (D-Jugend) Fußball, erzählt Noah. Doch warum möchte er Schiedsrichter werden? „Janosch, mit dem ich in Giengen zusammen spiele, und sein Vater haben mich gefragt, ob ich zum Schiedsrichterlehrgang mitgehe, und ich habe ja gesagt", erzählt der Elfjährige, der bei seinem erst zweiten Spiel überraschend cool wirkte.
Er hat zu Recht gleich selber auf den Punkt gezeigt, das war schon toll, wie er das gesehen hat.
Bernd Birkenmaier, Obmann der Schiedsrichtergruppe Heidenheim, über Jung-Schiri Noah Clément
Der selbstbewusste junge Mann war auf dem Feld überraschend oft weit weg von seinem Spielfeldbegleiter und hat in der zweiten Halbzeit bei einer Aktion selbstständig auf Elfmeter entschieden. Bernd Birkenmaier war selbst überrascht: „Er hat zu Recht gleich selber auf den Punkt gezeigt, das war schon toll, wie er das gesehen hat", so Birkenmaier, der bei manchen Situationen Noah natürlich noch unterstützen musste.
Wenn es mal so weit kommt, dass ich Bundesliga pfeifen könnte, würde ich natürlich nicht Nein sagen.
Noah Clément, mit einem Augenzwinkern
Der Schüler des Margarete-Steiff-Gymnasiums möchte jedenfalls weit kommen als Schiedsrichter. „Wenn es mal so weit kommt, dass ich Bundesliga pfeifen könnte, würde ich natürlich nicht Nein sagen", so Noah mit einem verschmitzten Lächeln. Ein besonderes Vorbild hat der Fan von Kylian Mbappé und Vinicius Jr. auch an der Pfeife. Den langjährigen Schiedsrichter Dr. Felix Brych, der nach dieser Saison seine Karriere beenden hat, findet Noah Clément besonders gut.
Neben den Vorzügen, wie einer finanziellen Aufwandsentschädigung oder freiem Eintritt bei Bundesligaspielen, muss aber immer auch eines an erster Stelle stehen: der Spaß am Pfeifen. Diesen hatte Noah bei seinem zweiten Spiel sichtlich...