Die Ausgangslage ist klar: Bei einem Heimsieg am Mittwochabend (18.30 Uhr) gegen die SG Herbrechtingen/Bolheim könnte die TSG Schnaitheim nur noch theoretisch die Meisterschaft zu nehmen sein. Vor dem abschließenden Spieltag am Samstag hätten die Schnaitheimer drei Punkte Vorsprung auf den ärgsten Verfolger Türkspor Heidenheim und eine weitaus bessere Tordifferenz (mindestens +14).
Am Sonntag, 1. Juni, hatte die TSG Schnaitheim im ersten Anlauf mit 1:0 zur Pause geführt. Aufgrund eines Gewitters pfiff Schiedsrichter Friedrich Schaar die Partie aber nicht wieder an. Aus seiner Sicht sei die Verletzungsgefahr für die Spieler zu groß gewesen. Es gab auch andere Meinungen, Matthias Kolb, Schütze des Schnaitheimer 1:0, zum Beispiel hätte zu gerne weitergespielt. „Es ist schon verrückt“, sagt der 39-Jährige über die Situation. Denn das Spiel sollte möglichst vor Samstag ausgetragen werden.
Richtig feiern würden wir erst, wenn die Meisterschaft in trockenen Tüchern wäre. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Matthias Kolb, TSG Schnaitheim
Der Platz auf dem Moldenberg sehe, Stand Mittwochmittag, gut aus. Aber auch Kolb weiß, dass für Mittwochabend Gewitter angesagt sind. „Mehr als hoffen, können wir nicht. Wir wollen unbedingt den nächsten Schritt machen“, sagt Kolb. Wird denn bei einem Sieg groß gefeiert? Nicht ganz: Der Angreifer spricht von einer „Feierstufe 2“ und fügt – entsprechend der meteorologischen Lage – scherzhaft an: „Richtig feiern würden wir erst, wenn die Meisterschaft in trockenen Tüchern wäre. Im wahrsten Sinne des Wortes.“
Auch Schnaitheims Trainer Erdal Kalin geht davon aus, dass gespielt werden kann. Und was, wenn nicht? Gibt es eine erneute Verlegung? Aber auf welchen Tag? Auf Donnerstag? Kalin weist darauf hin, dass dann die Regenerationszeit zwischen Donnerstag und dem abschließenden Spieltag am Samstag sehr kurz wäre. Auch Giuseppe Donato, Trainer der SG Herbrechtingen/Bolheim, sagt: „Ich bin gespannt, wann das Spiel neu angesetzt werden würde.“
Roland Wagner zeigte sich am Mittwochmittag ebenfalls zuversichtlich, dass das Spiel auf dem Moldenberg über die Bühne gehen kann. Gefragt nach einer Alternative bei einem eventuellen Abbruch aufgrund eines Gewitters, macht der Bezirksspielleiter eine vorsichtige Ansage: wahrscheinlich am Donnerstag. Wagner weist darauf hin, dass es sich dann um „höhere Gewalt“ handeln würde.
SG Herbrechtingen/Bolheim feiert Klassenerhalt
Die Fußballer der SG Herbrechtingen/Bolheim jedenfalls können befreit zum Moldenberg fahren. Selbst bei einem Abstieg der TSG Nattheim aus der Bezirksliga in die Kreisliga A3 wären sie gerettet. Dann nämlich wird die Kreisliga A3 in der kommenden Saison auf 17 Teams aufgestockt. Der Tabellenvorletzter SG Burgberg/Hohenmemmingen muss in die Relegation, der SV Mergelstetten steht als Absteiger fest.
Entsprechend gut gelaunt ist Giuseppe Donato. „Bei einem erneuten Abbruch verlange ich von der TSG aber Fahrtgeld“, scherzt der Coach, der sich auf den Schiedsrichter freut: Auch das Nachholspiel wird Friedrich Schaar pfeifen. „Er hat am Sonntag einen super Job gemacht“, lobt Donato. Diesen muss der Unparteiische aber nun über die vollen 90 Minuten abliefern…