Während der siebenwöchigen Saisonvorbereitung lief es beim Bundesligisten 1. FC Heidenheim sportlich rund. Frank Schmidt zeigte sich vor dem ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal beim Bahlinger SC sehr zufrieden. Doch eine Sache holte den FCH-Trainer auch am Tag vor der Partie (Samstag, 15.30 Uhr) ein: Die Entscheidung der Vereinsverantwortlichen, Neuzugang Diant Ramaj (ausgeliehen von Borussia Dortmund) zur neuen Nummer eins zu machen – und Kevin Müller damit ins zweite Glied zu versetzen. Der langjährige Stammtorhüter hatte in einer für den FCH untypischen Art und Weise mit einem Eintrag auf Instagram sein Unverständnis zum Ausdruck gebracht. Das Thema schlug medial hohe Wellen, Heidenheimer Fans waren geteilter Meinung.
Ich finde es bemerkenswert, dass er sich für uns entschieden hat.
Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Heidenheim, über Diant Ramaj
Der FCH wurde in der Folge dazu verleitet, in einer Vereinsmitteilung zu betonen, dass inzwischen alle Differenzen zwischen den Beteiligten ausgeräumt seien. Doch ganz so einfach lässt sich vielleicht doch nicht zum Tagesgeschäft überleiten. Erneut wurde Schmidt nach dem Thema gefragt. Und der 51-Jährige verblüffte mit einem neuen Ansatz: „Man muss sich mal überlegen, welche Möglichkeiten er (Ramaj) gehabt hat, zu wechseln. Ich finde es bemerkenswert, dass er sich für uns entschieden hat“, betonte Schmidt. Es sei klar gewesen, dass der FCH Ramaj als Nummer eins holen würde. Der Coach betonte zugleich erneut, dass es eine sportliche Entscheidung sei.

Streitbar wie eh und je erklärte Schmidt in Richtung des Fragestellers bei der Pressekonferenz vor dem Spiel in Bahlingen: „Ich finde es bemerkenswert, dass man sagt, es gibt keinen Zweikampf. Es gibt einen Drei- und Vierkampf. Die Frage ist, wann in der Saison. Frank Feller wird auch irgendwann zurückkommen“, machte der FCH-Coach seine eigene Rechnung auf. Zudem hat der FCH Paul Tschernuth unter Vertrag.
Keiner von uns, auch der Trainer nicht, kann sich von der Konkurrenzsituation freisprechen.
Frank Schmidt
Schmidt betonte zugleich: „Keiner von uns, auch der Trainer nicht, kann sich von einer Konkurrenzsituation freisprechen.“ Wobei er eine Einschränkung machte: In der vergangenen Saison hätten andere Vereine in einer Phase mit vielen Niederlagen den Trainer getauscht.

Abschließend erklärte der FCH-Coach: „Egal wie wir uns entscheiden, es wird nicht immer allen gefallen. Das ist Profifußball. Wir reden da aber viel zu viel über eine Personalie“, so Schmidt, der dann selbst auf die Personalie Ramaj einging: „Wir gehen mit Diant als Nummer eins in die Saison. Ich bin davon überzeugt, dass er diesen Status zementieren wird, dass er das mit Leistung untermalen wird.“