Einkaufen in Niederstotzingen

So sehen die Pläne für den neuen Rewe-Markt aus

Rewe will in Niederstotzingen auf 1600 Quadratmetern einen Vollsortimenter eröffnen – der noch mehr zu bieten hat als Lebensmittel & Co. Wann der Markt fertig sein sollte - und wie es mit der Penny-Filiale weitergeht:

So sehen die Pläne für den neuen Rewe-Markt aus

Mit den Plänen für einen Rewe-Markt in Niederstotzingen geht es voran: In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde der Bebauungsplan für den Neubau des Markts an der Oberstotzinger Straße vorgestellt.

Bürgermeister Marcus Bremer ging zunächst noch auf die aktuelle Situation im Bereich Grund- und Nahversorgung in der Stadt ein, die mit 343 Quadratmeter Ladenfläche pro 1000 Einwohner als unterdurchschnittlich zu bezeichnen sei. Die Versorgung der rund 4820 Bürger Niederstotzingens hängt also derzeit allein an den Märkten Netto mit 1060 Quadratmetern und Penny mit rund 600 Quadratmetern.

Unklar ist, was mit Penny in Niederstotzingen wird

Bei einem Rückzug von Penny würde die Lage noch prekärer: Dann kämen auf 1000 Einwohner gerade noch 220 Quadratmeter – und damit nur halb so viel wie im Bundesdurchschnitt mit rund 436 Quadratmetern. Und einen Rückzug von Penny in die Überlegungen einzubeziehen, kommt nicht von ungefähr: Schon mehrfach wurde seitens des Markts das Mietverhältnis in Frage gestellt, da sowohl Markenauftritt als auch die Ausstattung der Verkaufsflächen nicht mehr dem Marktprofil entspricht.

Würde also Penny wegbrechen, dann wäre davon auszugehen, dass 50 Prozent der Kaufkraft an umliegende Standorte abfließt. Und die Niederstotzinger wären in Sachen Grund- und Nahversorgung unzureichend versorgt. Diese Hintergründe beleuchtete Bremer im Gremium nochmals.

Viele Untersuchungen vorgenommen für einen Rewe in Niederstotzingen

Dass Rewe hier mit einem Vollsortimenter in die Bresche springen will, ist ja schon länger bekannt. Seitdem wurden umfangreiche Vorarbeiten und die Abstimmung für die Planung unternommen: Gespräche mit den Baubehörden des Landratsamts und des Regierungspräsidiums genauso wie mit der Polizeidirektion Ulm, der Straßenverkehrsbehörde und der Raumordnungsbehörde im Regierungspräsidium Stuttgart, Auswirkungsanalysen, auch in Bezug auf das regionale Einzelhandelskonzept der Region Ostwürttemberg, Gutachten zum Artenschutz, schalltechnische Untersuchung, Baugrunduntersuchung – all das, um möglichst sicherzustellen, dass das Bauleitplanverfahren gut über die Bühne gehen kann.

Im Niederstotzinger Gemeinderat wurden jetzt auch Ansichten des geplanten Rewe-Marktes gezeigt.

Die Einzelheiten stellte Iris Haas vom Planungsbüro Zint & Häußler nun dem Gremium vor: 1610 Quadratmeter Ladenfläche sind für den Vollsortimenter Rewe geplant. Auch eine Bäckerei mit Gastro-Betrieb und eine DHL-Station werden dazu gehören. Das Marktgebäude wird sich über das Gelände des früheren Netto erstrecken, die Parkplätze sollen auf dem Gelände des Penny-Markts entstehen. Anlieferung soll lediglich in den Zeiten von 6 bis 22 Uhr möglich sein, um den Lärm für die Anwohner möglichst gering zu halten. Deswegen soll auch der Parkplatz in den Nachtzeiten von 22 bis 6 Uhr nicht nutzbar sein.

Die Zufahrt von der Theodor-Storm-Straße wird es nicht mehr geben. Zu dieser Straße hin wird sich das Marktgebäude zweigeschossig erstrecken, da das Gelände dort abfallend ist. Im Erdgeschoss werden Personal- und Technikräume untergebracht, im Obergeschoss wird Ladenfläche entstehen. Das Marktgebäude wird auf der Fläche Penny etwa sieben Meter hoch sein, an der Theodor-Storm-Straße etwa 9,5 Meter.

Bäume an der Oberstotzinger Straße sollen erhalten bleiben

Die Baumreihe an der Oberstotzinger Straße wird als zu erhalten festgesetzt, da sie als prägend eingestuft wird. Der Problematik Wasserdruckleitung, die quer durch das Grundstück verläuft, wird dadurch Rechnung getragen, dass diese nicht bebaut und nicht bepflanzt werden darf, um das Leitungsrecht der Landeswasserversorgung freizuhalten.

Stadtrat Karl-Heinz Hirschbolz (CDU) erkundigte sich noch, ob Ausgleichsflächen zu schaffen seien. Dies wurde verneint, nachdem die Flächen bereits versiegelt sind: „Wir entsiegeln eigentlich mehr als wir versiegeln“, so Iris Haas.

Der Gemeinderat billigte diesen Entwurf einstimmig, so dass die Verwaltung nunmehr beauftragt ist, die Beteiligung der Öffentlichkeit vorzunehmen und den Plan öffentlich bekannt zu machen. Wünschenswert sei, so Bremer, dass die Satzung noch vor der Sommerpause beschlossen werden kann. Dann könnte der Abbruch des alten Netto-Gebäudes im Herbst erfolgen und der Markt Ende 2024 übergeben werden. Dies sei freilich der Idealfall, wenn alles wie geplant vonstatten gehen kann. Vorab bleibe noch zu klären, was mit Penny wird, damit auch hier weiter vorgegangen werden kann.