Archäopark Niederstotzingen

Was wird aus dem Welterbe der Eiszeithöhlen?

Der Niederstotzinger Archäopark ist geschlossen, eine Förderung durch das Land Baden-Württemberg in auskömmlicher Höhe ist nicht vorgesehen. Aber wie sieht es mit dem Welterbe der Eiszeithöhlen aus?

Was wird aus dem Welterbe der Eiszeithöhlen?

Der Archäopark und das Weltkulturerbe – zwei Dinge, die zusammen gehören. Zumindest gilt das für den Landkreis Heidenheim, besonders für die Stadt Niederstotzingen, und die Besucher des Archäoparks sahen dies ebenso.

Das Land Baden-Württemberg hat jedoch eine andere Sichtweise: Der Archäopark ist Sache der Stadt Niederstotzingen, für den – wir berichteten – eine Unterstützung lediglich in eingeschränktem Maße durch das Land erfolgen könne.

Welterbestätten: Baden-Württemberg arbeitet immer noch an einem Konzept

Was ist aber mit dem Weltkulturerbe? Es gehört zu den Aufgaben des Landes, sich dafür einzusetzen. Nachdem 1,5 Millionen Euro im Haushalt zur Förderung der Weltkulturerbestätten Baden-Württembergs eingestellt wurde, arbeitet das Land derzeit daran, ein Konzept für diese Förderung zu erstellen. Dabei sollen die Aspekte Vernetzung, Schutz, Förderung und das Erlebnis Welterbe im Vordergrund stehen.

Mit dem Konzept sollen neue Zielgruppen erreicht, alle Welterbestätten miteinander vernetzt und das Ehrenamt gestärkt werden. Wie das genau aussehen soll und was das letztlich alles beinhaltet, das wird derzeit noch genau im Land ausgearbeitet.

Abgeordneter Martin Grath: Welterbe heißt nicht Archäopark

Martin Grath, Landtagsabgeordneter der Grünen, rechnet jedoch damit, dass dies zügig voranschreitet und noch in diesem Jahr umgesetzt werden kann. „Schließlich sind die Gelder ja eingestellt“, so Grath, der jedoch auch gleich klarstellt, dass das Welterbe nicht Archäopark heißt, sondern eben Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb in Ach- und Lonetal. Letztere werden also durch das Welterbeprogramm des Landes begünstigt werden. Der Archäopark wird jedoch nicht unter dieses Konzept fallen.

Im Land Baden-Württemberg liegen sieben der 51 Welterbestätten in Deutschland. Die weiteren Welterbestätten sind das Zisterzienserkloster Maulbronn, die Klosterinsel Reichenau, der Limes, die prähistorischen Pfahlbauten, die beiden Le Corbusier-Häuser in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung und Baden-Baden als Teil der bedeutenden Kurstädte Europas.

Zwei weitere Stätten in Baden-Württemberg befinden sich derzeit im Aufnahmeverfahren um den Status als Weltkulturerbe: Dies sind der Stuttgarter Fernsehturm und die Heuneburg bei Herbertingen-Hundersingen als Teil eines Netzwerks frühkeltischer Machtzentren.