Neuer Standort

Hensoldt investiert in Oberkochen 100 Millionen Euro

Bis 2025 soll der neue Produktions- und Verwaltungsstandort des Rüstungskonzerns in Oberkochen fertiggestellt sein. Was ist genau geplant?

Hensoldt investiert in Oberkochen 100 Millionen Euro

Nach langem Ringen um den Standort wurden am Mittwoch nun die Pläne für den neuen Hensoldt-Standort in Oberkochen vorgestellt. Ein Leuchtturm für die Region soll es werden, sagt Andreas Hülle, Geschäftsführer der Optronics GmbH. 100 Millionen Euro werden dafür in den nächsten Jahren investiert. Gebaut wird auf einer Fläche von rund 40.000 Quadratmetern im Gewerbegebiet „Oberkochen Süd III“.

Schon jetzt hat die Hensoldt Optronics GmbH ihren Hauptsitz in Oberkochen in von der Zeiss AG angemieteten Räumen. 750 Mitarbeiter fertigen hier neben Sensorsystemen für gepanzerte Fahrzeuge, U-Boot-Sehrohre und Radarsysteme auch optische Systeme für die Raumfahrt oder Aufklärungskameras für Hubschrauber der Bundespolizei. Doch der Mietvertrag mit Zeiss läuft Ende 2024 aus.

Mietvertrag mit Zeiss läuft aus

„Zeiss wächst in allen Sparten und braucht die Flächen selbst“, erklärt Hülle. „Und auch wir wachsen, haben unseren Umsatz in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt und 200 Mitarbeiter eingestellt.“ Und die Zeichen stehen auf weiteres Wachstum. „Leistungsfähige militärische Ausrüstung wird immer wichtiger. Wir sehen es heute im Krieg in der Ukraine und der damit einhergehenden Zeitenwende, die der Bundeskanzler ausgesprochen hat.“

Die durchweg positive wirtschaftliche Situation habe die Hensoldt AG zum Anlass genommen, ein zukunftsweisendes Standortkonzept in Oberkochen zu realisieren. „Das ist ein ganz wichtiger Schritt“, so Hülle. „Wir brauchen die besten Mitarbeiter am Markt und die gewinnt man nur als innovativer Arbeitgeber, der ein Umfeld bietet, in dem das Arbeiten Spaß macht.“

Terrassiert und begrünt

Geplant ist der Bau mit rund 20 Metern Höhe und einer Länge von 350 Metern. Architekt Frank Berner: „Der Bau wird am Fuße eines Hügels liegen, der zwar teilweise abgetragen, aber mit dem Gebäude quasi wieder aufgefüllt wird. Wir terrassieren von unten nach oben am Hang entlang und begrünen den Bau stark – sowohl vertikal als auch horizontal.“ Es solle kein Palast werden, sondern etwas Bodenständiges, aber auch Besonderes, das sich mit luftiger und leichter Architektur in die Natur und Umgebung einfügt.

Emissionsfreiheit ist ein Thema

Aber nicht nur optisch soll der neue Standort etwas hermachen. „Ein großes Thema ist die Emissionsfreiheit“, so Werner weiter. Mithilfe des Energiekonzeptes soll ein Autarkiegrad von rund 72 Prozent erzielt werden. „Und wir werden auf jeden Fall CO2-Neutralität erreichen.“ Die 8000 Quadratmeter messende Dachfläche wird mit Photovoltaik belegt, aber auch für Mitarbeiter begehbar sein. Langfristig soll der gesamte Strombedarf selbst erzeugt werden.