Unter uns

Warum der angekündigte Stellenabbau bei Voith keine Hiobsbotschaft ist

Voith hat diese Woche erneut den Abbau von Stellen angekündigt, diesmal im Bereich Turbo. Das ist keine gute Nachricht, aber auch keine Hiobsbotschaft, meint Silja Kummer von der HZ-Redaktionsleitung.

Zwei Monate nach der Nachricht von der geplanten Schließung der Produktion bei Voith Hydro kam diese Woche die Mitteilung von Voith, dass auch im Bereich Turbo Stellen wegfallen sollen. Das sind zunächst einmal harte Botschaften, vor allem für die Mitarbeitenden in den betroffenen Bereichen und deren Familien. Am Arbeitsplatz hängt bei den meisten von uns die (wirtschaftliche) Existenz und da ist es hart, wenn eine Änderung ansteht, die man selbst so nicht gewollt hat.

Aber trotzdem sind die Nachrichten von Voith keine Hiobsbotschaften, zumindest nicht für die Beschäftigten in Heidenheim. Denn es gibt einen Zukunftsvertrag für den Stammsitz, der betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. Entlassen wird also niemand. Und auch die Tatsache, dass und wie viele Arbeitsplätze wegfallen sollen, ist schon seit fast vier Jahren bekannt. 3500 Vollzeitstellen sollen in Heidenheim erhalten bleiben, rund 4000 gibt es aktuell noch. Der Stellenabbau, der jetzt bei Voith Hydro und Turbo diskutiert wird, umfasst in Summe nicht einmal 150 Arbeitsplätze. Die Kapazität der möglichen Reduzierung ist also noch lange nicht ausgeschöpft. Oder anders gesagt: Es könnte – und wird vermutlich - noch mehr kommen.

Man muss dem größten Heidenheimer Arbeitgeber aber auch bescheinigen, dass er fair und sozial verträglich mit der Reduzierung seines Personals verfährt, dass der Stellenabbau schon sehr lange kommuniziert und mit der Arbeitnehmerseite verhandelt wurde. Auf die Stimmung im Unternehmen wird das Thema trotzdem keinen besonders positiven Effekt haben, das lässt sich vermutlich nicht vermeiden.

Gute Stimmung gibt es hingegen hoffentlich am Wochenende: Die Temperaturen steigen endlich wieder, am Samstag sorgen die Musiknacht und ein Lichtkunstfestival auf Schloss Hellenstein dafür, dass etwas in Heidenheim los sein wird. Und generell beginnen mit dem 1. Mai die Wochen der vielen Feiertage, die uns ein bisschen mehr Freizeit schenken. Genießen Sie also die Zeit und das Wochenende und halten Sie es mit dem römischen Dichter Horaz: Carpe Diem!