Ab 2024 muss jede neu eingebaute Heizung mit mindestens 65 % regenerativen Energien arbeiten. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Luft-Wasser-Wärmepumpen oder Sole-Wärmepumpen mit Erdkollektoren können einen Großteil des Wärmebedarfs decken; Photovoltaikmodule erzeugen Strom, der sich auch in Wärme für die Warmwasserbereitung umwandeln lässt. Wie das funktioniert, haben wir im Gespräch mit Rainer Frick erfahren. Der Energie-Experte empfiehlt, das aktuelle Förderprogramm der KfW zu nutzen und mit einer sogenannten Hybridheizung verschiedene Energieträger effizient miteinander zu kombinieren.
Herr Frick, was ist eigentlich eine Hybridheizung?
Wie ein Hybrid-Auto kombiniert eine Hybridheizung verschiedene Energiequellen, und zwar stets effizient nach Verfügbarkeit und Bedarf. Die Basis dafür bildet immer ein Warmwasserspeicher, sozusagen ein Hightech-Wasserfass. Der Kopf der Anlage ist ein intelligenter Energiemanager. Er ist der „Chef im Keller“, regelt die Heizung und kombiniert entsprechend dem Wärmebedarf Energie aus verschiedenen Quellen miteinander. An kalten Wintertagen bekommt dann zum Beispiel die Wärmepumpe Unterstützung durch einen integrierten Gasbrenner – oder durch ein anderes individuelles Heizmodul.
Das heißt, Hausbesitzer können hier kombinieren? Was ist am effektivsten?
Von Solarthermie über Pellets, Gas, Biogas bis hin zu Wasserstoff- und Brennstoffzelle ist vieles möglich. Persönlich finde ich als Ergänzung zur Wärmepumpe eine PV-Anlage unbedingt sinnvoll. Der selbsterzeugte Strom kann direkt für den Betrieb der Wärmepumpe genutzt werden oder über eine Art Heizstab das Wasser im Speicher erwärmen. Wer über ein E-Auto verfügt, kann den Strom natürlich auch zum Laden nutzen.
Der Energiemanager einer Hybridheizung reguliert Strom, Heizung und Warmwasser effizient und nachhaltig.
Rainer Frick
Wärmepumpen beziehen die Energie aus der Umwelt. Wie funktioniert das im Altbau?
Wärmepumpe geht auch im Altbau! Das erfordert aber eine besonders sorgfältige Abstimmung auf die Situation vor Ort. Die Systeme sind smart und können auch an kalten Tagen einen großen Teil des Wärmebedarfs decken. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist eine kompetente energietechnische Beratung und Planung durch einen erfahrenen Energie-Experten. Für die Analyse des Heizwärmebedarfs spielt auch der energetische Gesamtzustand des Gebäudes eine Rolle. Entscheidend für den Einbau einer Wärmepumpe ist die richtige Einstellung der Vorlauftemperatur. Manchmal müssen Heizkörper ausgetauscht werden, um die Wärme im Haus richtig zu verteilen.

Was geben Sie interessierten Hausbesitzern mit?
Erstmal informieren und herausfinden „Was ist das Richtige für mich?“. Es gibt gerade bei älteren Häusern Lösungen, die oft nur ein Experte kennt. Das gilt auch für die interessanten Förderprogramme, die man für Modernisierungen jetzt nutzen kann. Im Rahmen der Heizungsmodernisierung im Bestand bietet FRICK am 14.05.2025 um 18:30 Uhr einen Onlinevortrag an. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.
Teilnahme nur nach Anmeldung per E-Mail an: veranstaltung@frick.eu
Mehr zum Thema unter: www.frick.eu/heizungsmodernisierung