Windkraft beim Dudelhof: Planungen werden angestoßen
Im Wald östlich des Steinheimer Weilers Dudelhof sollen auf kommunaler Fläche zwei Windkraftanlagen entstehen. Das zumindest möchte die Gemeinde Steinheim künftig ermöglichen und planerisch die Grundlage dafür schaffen, damit entsprechende Investoren dort bauen können. Die Vorteile liegen auf der Hand: Neben der sauberen Energie würde Steinheim auch von den Pachteinnahmen profitieren. Beträge, die eine Kommune in diesen finanziell schwierigen Zeiten gut gebrauchen kann.
Deshalb sollte am Dienstagabend der Gemeinderat den Weg für die weiteren Planungsschritte, die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans, frei machen. Das ist notwendig, weil die ausgesuchten Standorte nicht im Regionalplan als Vorrangflächen ausgewiesen werden. Im Rahmen der Verfahren werden laut Bauamtsleiter Sven Krauß Gutachten erstellt, unter anderem zum künftigen Schattenwurf oder einer möglichen Lärmbelästigung. Eines der Windräder würde schließlich nur 750 Meter von der Wohnbebauung des Dudelhofes entfernt errichtet werden.
Zulässig ja – aber auch zumutbar?
Gerade deshalb äußerte Gemeinderat Mathias Brodbeck (Freie Wählervereinigung) Bedenken: „Ich habe mich immer für Windkraft ausgesprochen, aber mir ist wichtig, dass die Bewohnerinnen und Bewohner nicht beeinträchtigt werden.“ Das bezweifle er zumindest bei einem der beiden Windradstandorte. Zudem fand Brodbeck, dass man zuvor mit den Anwohnern hätte sprechen müssen. „Was rechtlich zulässig ist, ist nicht immer auch den Menschen zumutbar.“
Bürgermeister Holger Weise mochte ihm da gar nicht widersprechen. „Ein solches Gespräch kann ich aber erst anstoßen, wenn ich auch etwas weiß.“ Deshalb sei es wichtig, zuerst die entsprechenden Gutachten in der Hand zu haben. Auf Nachfrage von Torsten Schäch (FWV) versicherte Bauamtsleiter Krauß, dass sich der Gemeinderat jederzeit umentscheiden könne: „Es ist Gemeindegrund und deshalb entscheiden Sie, was damit passiert.“ Das Verfahren liege in der Hand des Gremiums.
Die Gutachten sollen abgewartet werden
Auch Guido Rieberger (CDU) erinnerte an die Vorteile der Standorte: „Durch die Pacht und die Umsatzbeteiligung kommt Geld in die Gemeindekasse. Und das nicht wenig.“ Zudem sei es gut, wenn die Gemeinde in der Hand habe, was wo gebaut wird. Sollten die Gutachten mögliche Probleme durch eines der Windräder offenbaren, könne man immer noch umentscheiden.
Und so beschloss der Gemeinderat bei einer Gegenstimme von Mathias Brodbeck, dass die Gemeinde die weiteren Planungen in die Wege leiten solle.