Wer am Samstagabend zwischen Heidenheim, Gerstetten und Söhnstetten unterwegs war, musste unter Umständen weite Umwege in Kauf nehmen: Über Stunden hatte die Polizei rund um das Sontheimer Wirtshäusle sowohl die B466 als auch die Strecke nach Gerstetten (L1165) voll gesperrt. Anlass bzw. Ursache dafür war ein Mercedes Sprinter, den die Polizei zuvor angehalten hatte und bei dem man davon ausging, dass er einen gefährlichen Gegenstand oder eine in anderer Form gefährliche Ladung dabei hatte.
Die Straßen waren zunächst von Polizeifahrzeugen, später mit Straßensperrungen blockiert. Anwesende, zum Teil ortsfremde Polizeibeamte gaben keine Auskunft über den Grund der Sperrung, auch Umleitungsstrecken waren weder ausgeschildert noch konnten sie von den Polizisten benannt werden. Ortskundige Autofahrer wichen auf Nebenstrecken, beispielsweise über Neuselhalden, aus. Gegen 1.30 Uhr in der Nacht zum Sonntag konnte Entwarnung gegeben werden, so ein Sprecher der Polizei Ulm. Die Sperrung wurde aufgehoben, die Insassen des Sprinters durften mit ihrem Gefährt weiterfahren.
Explosives Material im Sprinter geladen?
Doch warum die stundenlange Sperrung? Das Polizeipräsidium in Ulm gab auf HZ-Anfrage keine Auskunft dazu. Vor Ort war unter den Einsatzkräften die Rede von explosivem Material, das in dem Auto vermutet werde. Auch waren Spezialisten des Landeskriminalamts vor Ort im Einsatz. Hinzugezogen worden war zudem die Feuerwehr – auch um einen, im Fall der Fälle, nicht mit Wasser löschbaren Brand einzudämmen. Laut Sven Vrancken, Leiter der Polizeipressestelle in Ulm, wurde nichts in dem Fahrzeug gefunden.

Keine Angaben machte die Polizei auch dazu, warum dieser Transporter am frühen Abend offenbar gezielt von der Polizei angehalten wurde. Die Pressestelle in Ulm gab weder Auskunft zur Herkunft des Fahrzeugs noch dazu, wo es hinwollte oder wer es lenkte. Vrancken sprach lediglich von einem Hinweis, den die Polizei auf einen verdächtigen Gegenstand im Fahrzeug gehabt hätte.
Weil sich der Einsatz über Stunden hinzog, versorgten Mitglieder des DRK die zahlreichen Einsatzkräfte im Laufe des Abends mit Getränken und einem Imbiss. Die Sperrung für den Verkehr wurde über die ganze Dauer des Einsatzes großräumig aufrechterhalten, weswegen Autofahrer bis in die Nacht hinein enorme Umwege fahren mussten.