Nattheims Alte Schule lockt auch dieses Jahr wieder mit einem Tag der offenen Tür. Am Sonntag, 11. Januar, wird für Besucher einiges geboten sein. Die Besonderheit in diesem Jahr: eine Ausstellung mit archäologischen Gegenständen, die einst auf Nattheimer Gebiet gefunden wurden. Seit Jahrzehnten lagern diese Exponate in Heidenheim, weiß Günther Paschaweh, Vorsitzender des Museumsvereins Geschichtswerkstatt. Jetzt aber kehren sie für die Sonderausstellung an ihren Fundort zurück.
Unter den Exponaten ist beispielsweise ein Schwert, das 1937 beim Bau eines Waldsträßchens bei Fleinheim entdeckt wurde. Mehr als 70 Zentimeter lang, aus Eisen geschmiedet, vermutlich einst eine Grabbeigabe. Datiert wurde es auf die Zeit zwischen 300 Jahre bis ein Jahr vor Christus. Ebenfalls aus Fleinheimer Gräbern stammt wohl eine circa zwölf Zentimeter lange geschmiedete Eisenaxt. Sie war archäologischen Untersuchungen zufolge zwischen dem fünften und siebten Jahrhundert in Benutzung. Gefunden wurde das Artefakt 1959 bei Erdarbeiten.
Alte Schule in Nattheim: Eröffnung der Sonderausstellung um 14 Uhr
Wesentlich älter ist ein bei Nattheim gefundenes Keramikgefäß aus Ton, das offenbar bereits in der Zeit von 850 bis 470 vor Christus Verwendung gefunden hat. Getoppt wird das von einer aus Bronze gegossenen Lappenaxt, die auf 2100 bis 850 vor Christus datiert wurde, gefunden in Nattheim bei der keltischen Viereckschanze. Außerdem von einer geschliffenen Steinaxt, die sogar aus der Zeit von 5500 bis 4500 vor Christus stammt.

Eröffnet wird die Sonderausstellung mit den archäologischen Leihgaben um 14 Uhr in den Räumen des Korallen- und Heimatmuseums. In den übrigen Räumlichkeiten der Alten Schule ist am 11. Januar ebenfalls etwas zu sehen und zu erleben. Schließlich beteiligen sich auch die anderen im Schulhaus beheimateten Vereine am Tag der offenen Tür. Etwa die Landfrauen, die mit Kindern etwas zum Thema Mittelalter basteln wollen, dies im Raum des Liederkranzes. Der Liederkranz selbst bietet Glühwein und Punsch an, außerdem zeigen die Sänger um 16.30 Uhr ihr Können.
Jeweils um 14.30 und um 15.30 Uhr lädt Carmen Stumpf im Raum des Schwäbischen Albvereins zur Märchenstunde ein. Kaffee und Kuchen gibt es im Vereinsraum der Landfrauen, serviert vom Albverein. Eine weitere Bastelaktion für Kinder findet in der Abteilung „Wald“ statt – im Fokus steht die Zeit der Mammuts. Im Dachgeschoss zeigen die Modellbahner ihre große Anlage.
Die Entstehung der Korallen in Nattheim
In Nattheim gibt es Korallen, weil die Region vor etwa 150 Millionen Jahren von einem warmen, flachen Meer bedeckt war. In diesem Meer wuchsen Korallenriffe, deren Kalkskelette im Laufe der Zeit versteinerten. Durch die spätere Hebung der Schwäbischen Alb und Erosion wurden diese Riffkalke freigelegt, sodass man heutzutage in Nattheim versteinerte Korallen im Gestein finden konnte.
Um genau zu sein, fand man Korallen im 19. Jahrhundert in den Bohnerzgruben rund um die Härtsfeldgemeinde. Im November 2024 wurde ein Film über genau jene Korallen veröffentlicht. Unter der Regie von Dennis Herzig, Leiter des Medienzentrums der Hochschule Aalen, ist dabei ein rund 15-minütiger Film entstanden. Das Nattheimer Korallen- und Heimatmuseum und das Aalener Limesmuseum arbeiteten dafür zusammen. In dem Korallenfilm sind einige Computeranimationen zu sehen, welche das Leben vor Hunderten Millionen von Jahren auf der Erde darstellen, darunter den Alltag von Dinosauriern, Fischen und natürlich Korallen. Insgesamt hat das Projekt rund 23.000 Euro gekostet.

