Halbjahresbilanz 2024/25

Teilweise gebremstes Wachstum: Gemischtes Bild innerhalb der Zeiss-Gruppe

Die Zeiss-Gruppe verzeichnet im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 einen Umsatz von 5,8 Milliarden Euro. Warum das Wachstum nachlässt und was das Unternehme dagegen unternehmen will:

Die geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirkten sich unterschiedlich stark auf die Geschäftsbereiche der Zeiss-Gruppe aus. Trotz einer heterogenen Geschäftsentwicklung verzeichnet das Unternehmen in Summe ein gutes erstes Halbjahr. Der Umsatz der Gruppe liegt bei 5,8 Milliarden Euro (Bilanzstichtag: 31. März 2025). Das entspricht einem Anstieg von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) liegt bei 923 Millionen Euro.

„Der Start ins Geschäftsjahr fällt im Vergleich zu den letzten Jahren aber deutlich verhaltener aus. Umso wichtiger ist es, jetzt gezielt die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens weiter zu stärken und umsichtig in die Zukunft zu investieren, wie zum Beispiel durch weiterhin hohe Aufwendungen für Forschung und Entwicklung“, so Andreas Pecher, Vorstandsvorsitzender von Zeiss.

Verbrauchermarkt stärker unter Druck

Das Gesamtergebnis der Zeiss Gruppe ist robust, aber in bestimmten Märkten und Sparten zeigen sich globale wirtschaftliche Entwicklungen deutlich. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2024/25 erreichte die Sparte Semiconductor Manufacturing Technology (SMT) ein zweistelliges prozentuales Umsatzwachstum. Der Bereich Industrial Quality & Research verzeichnet im ersten Halbjahr einen Umsatz von 1168 Millionen Euro und ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent gesunken. Die Medical Technology verzeichnet hingegen ein Plus von vier Prozent. Der Verbrauchermarkt verzeichnete einen Umsatz von 774 Millionen Euro, im vergangenen Jahr lag dieser bei 760 Millionen Euro.

Mehrere Geschäftsbereiche konnten sich nicht vom schlechten Marktklima abkoppeln, so das Unternehmen. Nach den ersten sechs Monaten im laufenden Geschäftsjahr zeigten sich die Verunsicherung und die Kaufzurückhaltung sowohl bei Endverbrauchern als auch bei Geschäftskunden. Zeiss möchte mit Umsicht darauf reagieren und gezielt eingreifen, so Stefan Müller, Finanzvorstand der Zeiss Gruppe.

Zu den Maßnahmen gehören unter anderem Struktur- und Prozessverbesserungen sowie das Ausschöpfen von Optimierungspotenzialen bei Infrastrukturprojekten. Die Anpassungen könnten vorübergehend durch den Abbau von Stundenkonten oder Kurzarbeit oder dauerhaft durch den Wegfall einer begrenzten Zahl von Arbeitsplätzen erfolgen.

Der Start ins Geschäftsjahr fällt im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich verhaltener aus.

Andreas Pecher, Vorstandsvorsitzender von Zeiss

Das Eigenkapital des Unternehmens erhöhte sich von 8190 Millionen Euro (Stand 30. September 2024) auf rund 8860 Millionen Euro. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung liegen weiterhin im Industrievergleich bei überdurchschnittlich hohen 14 Prozent des Umsatzes. Auch die Anzahl der Mitarbeitenden stieg erneut, zum Ende des ersten Halbjahres beschäftigte Zeiss weltweit 46.555 Mitarbeitende (Stand 31. März 2025). In den vergangenen 12 Monaten wurden 1997 (vier Prozent) Mitarbeitende mehr beschäftigt. Der Auftragseingang ist rückläufig, was sich auf den Konzernumsatz und das Ebit in der zweiten Geschäftsjahreshälfte auswirken wird.