Radfahren

So steht es um den Mountainbike-Family-Campus in Neukochen

Am „Christophorus-Family-Campus“ hinter der Neukochener Papierfabrik Palm jenseits der B 19 werden die letzten Arbeiten erledigt.

So steht es um den Mountainbike-Family-Campus in Neukochen

Noch gibt es keinen konkreten Termin, aber der Bike-Campus hinter der Papierfabrik Palm an der B 19 ist im Prinzip fertig. „In dieser Woche wird noch der Bikepit, also eine Mischung aus Schutzhütte, Treffpunkt und Platz für technischen Support aufgestellt“, sagt Bike-Experte und Rad-Profi Steffen Thum vom Aalener MTB-Racingteam. „Dann können wir eröffnen.“

Eigentlich hätte der Mountainbike-Freizeit- und Schulungspark mit einer Größe von etwa zwei Fußballfeldern bereits im vergangenen Jahr befahrbar sein sollen. „Das hätten wir auch geschafft, aber wir wollten alle Vorgaben des Naturschutzes penibel einhalten“, so Thum. „Das ist unser Anspruch.“ Soll heißen: Das bislang unbebaute Wiesengelände sollte durch den Bau des Campusses nicht leiden, sondern ökologisch aufgewertet werden. Dafür wurden Büsche und Sträucher gepflanzt, verschiedene Gräser gesät und Altholzplätze für Kleintiere und Insekten geschaffen. „Die Flora wird dadurch eine bessere sein als vorher“, so Thum.

Der Bike-Campus bietet eine Flowline, also eine Anfänger- und Aufwärmstrecke in Kombination mit einer Techline mit technischen Raffinessen wie verbauten Baumstämmen und Steinen, eine Jumpline und eine Uphill-Strecke. Die Idee für den Campus stammt von Thum und den beiden städtischen Mountainbike-Managern Simon Gegenheimer – er ist Weltmeister vom Aalener Racingteam – und seiner Teamkollegin und Weltcupsiegerin Marion Fromberger. Und gedacht ist der Campus für jedermann. „Von Kindern mit Laufrad bis zum Senior mit dem Elektrorad und vom Anfänger bis zum Profi“, sagt Thum. Der Campus sei für jeden gedacht, der Spaß am Radfahren hat und noch etwas dazulernen möchte.

Aalen hat zwei Mountainbike-Manager

Dass sich eine Stadt in der Größe Aalens seit 2022 zwei Mountainbike-Manager leistet, ist ungewöhnlich. Aber: Aalen will Mountainbike-Metropole werden. Und dazu zählt nicht nur die Ausrichtung von Großveranstaltungen, wie dem Mountainbike-Weltcup in der Innenstadt im vergangen Jahr, zu dem 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer kamen.

„Es soll nicht nur bei einem Bike-Campus bleiben“, erklärt Thum. „Es sind mehrere geplant mit unterschiedlichem Leistungsniveau, damit man sich steigern kann.“ Und dabei geht es den Initiatoren nicht nur um ein Freizeitangebot. „Es geht um nachhaltige Mobilität.“ Bei einem 14-Jährigen halte sich die Begeisterung für einen neuen Radweg vermutlich in Grenzen. „Aber wenn man alle Stadtteile miteinander verbindet und die Radwege mit Trails aufwerten kann, dann ist das auch für junge Leute attraktiv.“ Natürlich sei das alles nicht innerhalb eines Jahres umsetzbar, man wolle aber Schritt für Schritt vorankommen.

Wieder Weltcup in Aalen

Den Weltcup hat Thum als Veranstalter auch in diesem Jahr wieder nach Aalen geholt. Stattfinden wird er am Samstag, 15. Juli, in ähnlichem Rahmen wie 2022. „Wir wollen Familien und Partyvolk gleichermaßen an der Strecke haben“, erklärt Thum. Am Vortag werde die Strecke bereits für Kinder befahrbar sein. Die Rennstrecke selbst sei etwas angepasst worden, „damit wir noch mehr Zuschauerinnen und Zuschauern Sicherheit bei diesem Großevent bieten können.“ Man sei allerdings nicht auf der Jagd nach Besucherrekorden. „Wir möchten jedes Jahr ein Stückchen besser werden.“

Thum freut sich darauf, wieder viele Leute mit seiner Leidenschaft begeistern zu können. „Aber der Weltcup ist mehr als ein Aushängeschild auf dem Weg zur Bike-Region Ostalb“, sagt er. „Damit zeigen wir nur, dass man mit diesem Sport etwas erreichen kann. Auch im Kleinen. Wenn Vereine zukünftig Veranstaltungen planen, tun sie sich in Verbindung mit unserem Weltcup leichter, Sponsoren zu finden, weil es schon ein Netz an Akteuren gibt.“ Auch das sei mitunter der Erfolg der beiden Mountainbike-Manager der Stadt. „Es wurden in den vergangenen Monaten mehrere Vereine und Abteilungen gegründet. Es wurden Strukturen geschaffen und es wurde schon eine Menge erreicht.“