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Sagrada Família überragt bald Ulmer Münster, Theater Ulm ringt mit Folgen des Brandes und Ellwangen trotzt dem Eichenprozessionsspinner

Während in Barcelona der höchste Kirchturm der Welt entsteht und dabei auch ein Kreuz aus Bayern glänzt, steht das Theater Ulm nach einem Brand vor großen Herausforderungen. Ellwangen zeigt sich bestens gewappnet gegen den Eichenprozessionsspinner, und in Aalen wird an der schnelleren Einsatzbereitschaft der Feuerwehr gearbeitet. Ein Überblick über die wichtigsten Ereignisse aus der Region.

Ein historischer Moment steht bevor: Die weltberühmte Sagrada Família in Barcelona wird dem Ulmer Münster den Rekord entreißen. Wie die „Südwest Presse“ berichtet, soll der zentrale Jesus-Christus-Turm, der derzeit gebaut wird, eine Höhe von 172,5 Metern erreichen. Damit wird er elf Meter höher als der Kirchturm des Ulmer Münsters, der seit 135 Jahren als der höchste der Welt gilt.

Doch nicht nur die Höhe fasziniert: Die Kathedrale wird nach ihrer Fertigstellung insgesamt 18 Türme besitzen – davon sind bereits 14 im Bau oder fertig. Der zentrale Turm soll im Juni 2026, zum 100. Todestag des Architekten Antoni Gaudí, eingeweiht werden. Ein besonderes Detail sorgt auch in der Region für Aufmerksamkeit: Das riesige Turmkreuz auf dem Jesus-Christus-Turm – ganze 17 Meter hoch, 100 Tonnen schwer und begehbar – wird vom Fassadenbauer Gartner in Gundelfingen (Bayern) gefertigt. Es hat vier Arme, die sich von Ende zu Ende 13 Meter ausspannen und begehbar sein werden, und wird nachts leuchten. Etwa ein Dutzend Besucher werden gleichzeitig durch die Fenster des Kreuzes über Barcelona blicken können. Damit trägt eine kleine Firma aus Süddeutschland zur Krönung des höchsten Kirchturms der Welt bei – während Ulm still den Titel abtritt.

Theater Ulm nach Brand unter Druck

Nach dem verheerenden Brand in der alten Paketposthalle steht das Theater Ulm vor großen Herausforderungen. Zwei Probebühnen und Lagerflächen sind verloren – betroffen sind unter anderem rund 300.000 historische Kostüme. Wie die „Südwest Presse“ berichtet, warnt Intendant Kay Metzger bereits: Sollte sich keine passende Lösung finden, droht Puccinis Oper La Bohème, deren Premiere für den 18. Dezember geplant ist, nur in einer konzertanten Version gespielt zu werden. Gemeinsam mit dem Gebäudemanagement der Stadt sondiert das Theater aktuell etwa 20 mögliche Ersatzobjekte.

Eine schnelle Entscheidung ist nötig, denn spätestens im Herbst wird es eng für Probenbetrieb und Logistik. Neben kurzfristigen Lösungen wird auch eine Übergangslösung für die nächsten zehn Jahre gesucht, bis der geplante Erweiterungsbau steht. Der Ulmer Gemeinderat entscheidet in Kürze, ob das Projekt weiterverfolgt oder verschoben wird – und ob damit neue Raumprobleme auf das Theater zukommen.

Kein Platz für Schädlinge in Ellwangen

Während andernorts massive Probleme mit dem Eichenprozessionsspinner auftreten, zeigt sich Ellwangen gut vorbereitet – auch mit Blick auf die bevorstehende Landesgartenschau. Zwar wurden, wie die "Landesgartenschau Ellwangen 2026 GmbH“ mitteilte, kleinere Nester auf dem LGS-Gelände entdeckt, diese jedoch umgehend von einer Fachfirma abgesaugt. Insgesamt bleibt die Lage laut Baubetriebshof entspannt. Die betroffenen Bäume sollen im nächsten Jahr gezielt mit Nematoden behandelt werden – winzigen Fadenwürmern, die die Raupenlarven auf natürliche Weise abtöten.

Laut Ellwangens Stadtförster Michael Oblinger ist der Schädling zwar wegen des Klimawandels mittlerweile fest in der Region angekommen, großflächige Biozid-Einsätze im Wald bleiben jedoch aus Umweltschutzgründen tabu. Baumkontrolleur Felix Rettenmeier und sein Team behalten rund 10.000 Stadtbäume im Blick, darunter 57 Eichen auf dem LGS-Areal. Bis zur Eröffnung der Landesgartenschau am 24. April 2026 sollen alle nötigen Maßnahmen getroffen sein. Panik sei laut Werkleiter Johannes Maier nicht angebracht – mit Augenmaß und Vorsicht bleibe die Situation unter Kontrolle.

Aalener Blaulicht unter Zeitdruck

Wie schnell ist schnell genug? Die Aalener Feuerwehr soll künftig noch rascher am Einsatzort eintreffen – so sieht es der neue Feuerwehrbedarfsplan vor. Laut „Schwäpo“ gelingt es aktuell in rund 60 Prozent der Fälle, innerhalb von zehn Minuten vor Ort zu sein. In 90 Prozent der Einsätze erreichen die Kräfte das Ziel spätestens nach 13 Minuten. Doch die Analyse zeigt: Schwachstellen gibt es bei den verlängerten Ausrückzeiten – besonders in Aalen, Ebnat/Waldhausen und Wasseralfingen/Hofen.

2013 verließ das erste Fahrzeug im Schnitt nach 3,26 Minuten das Rettungszentrum. Heute dauert es 5,7 Minuten – unter anderem, weil viele Ehrenamtliche nicht mehr in unmittelbarer Nähe wohnen. Die Stadt will gegensteuern: Mehr hauptamtliche Kräfte, Arbeitsplätze und ein Sportraum direkt im Rettungszentrum sollen helfen. So wären die Ehrenamtlichen schon vor Ort, wenn der Alarm eingeht. Künftig sollen neun Kräfte sowie Lösch- und Hubrettungsfahrzeug innerhalb von zehn Minuten eintreffen. Weitere Kräfte folgen gestaffelt. Über den neuen Plan entscheidet der Gemeinderat in Kürze.

Ostalb-Polizei macht Jagd auf Promille-Roller

Sie stehen vor Clubs, Festgeländen und Bahnhöfen: E-Scooter gehören auf der Ostalb inzwischen zur nächtlichen Heimfahrt. Doch wer sich betrunken auf den Roller stellt, riskiert weit mehr als eine Schramme. Laut "Schwäpo" warnt die Polizei vor allem an Wochenenden und bei Großveranstaltungen wie der Ipfmess eindringlich vor Alkoholfahrten und greift regelmäßig durch.

Rechtlich gelten E-Scooter als Kraftfahrzeuge, deshalb sind auch dieselben Alkoholgrenzen wie fürs Auto Gesetz: Ab 0,3 Promille und Fahrfehler droht eine Strafanzeige, ab 0,5 gibt es Bußgeld, Punkte und Fahrverbot, ab 1,1 Promille ist der Führerschein meist weg. Für Fahranfänger gilt eine strikte Null-Promille-Grenze. Mehrere Verfahren sind laut Polizei bereits anhängig. Die Botschaft ist klar: Wer getrunken hat, sollte den Roller stehen lassen – oder am Ende wirklich zu Fuß nach Hause laufen.