Vorfall in China

Zeiss-Vorstandsmitglied scheidet nach Verstoß gegen Verhaltenskodex aus dem Unternehmen aus

Der Oberkochener Konzern Zeiss teilt mit, dass zum Jahresende Vorstandsmitglied Maximilian Foerst aus dem Unternehmen scheiden wird. Grund dafür sei ein Verstoß gegen den Verhaltenskodex des Unternehmens. Diese Details nennt das Unternehmen:

Verstoß gegen den unternehmensinternen Verhaltenskodex: Wie Zeiss am Montagnachmittag mitteilte, wird der Vertrag von Maximilian Foerst, Vorstandsmitglied der Carl Zeiss AG für die Sparte Medival Technology sowie Vorstandvorsitzender der Carl Zeiss Meditec AG, zum Jahresende frühzeitig beendet. Diese Entscheidung sei einvernehmlich zwischen den Aufsichtsräten beider Unternehmen und Foerst gefallen. Eine Interimslösung hat der Konzern bereits gefunden.

Hinweis über Whistleblower-Hotline

Wie Zeiss mitteilt, habe die Zeiss Compliance-Abteilung aufgrund eines Hinweises über ihre Whistleblower-Hotline in den vergangenen Wochen einen möglichen Verstoß gegen unternehmensinterne Mitteilungspflichten zur Vermeidung von Interessenkonflikten durch Maximilian Foerst untersucht. Die in den Hinweisen erhobenen Vorwürfe beziehen sich auf die Zeit der Tätigkeit von Maximilian Foerst in seiner früheren Position in China.

Gegenstand der nun abgeschlossenen Untersuchung sei ein Interessenkonflikt: Es handele sich um einen Verstoß gegen konzerninterne Richtlinien zum Umgang mit einer Person im Zeiss-internen Arbeitsumfeld, der einige Jahre zurückliegt. Der Fall stehe nicht im Zusammenhang mit den geschäftlichen Aktivitäten der Zeiss Gruppe oder dem Geschäft der Carl Zeiss Meditec AG, so lautet es zumindest in der Pressemitteilung des Konzerns.

Verstoß zugegeben, Nachfolge geregelt

Foerst habe bereits eingeräumt, gegen den unternehmensinternen Verhaltenskodex verstoßen zu haben: „Ich bedauere sehr, dass ich mich in meiner vorherigen Position nicht regelkonform verhalten habe. Dafür übernehme ich die Verantwortung.“ Foersts Vorstandstätigkeit wird nun am 31. Dezember dieses Jahres ablaufen. Seine Nachfolge wird der heutige Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss AG und Aufsichtsratsvorsitzender der Carl Zeiss Meditec AG, Andreas Pecher ab dem 1. Januar übernehmen. „Ich danke Maximilian Foerst für sein großes Engagement und seine enormen Verdienste. Gleichzeitig ist es für uns als Unternehmen unerlässlich, dass wir unseren Verhaltenskodex und Compliance-Standards konsequent einhalten“, so Pecher. Vor Amtsantritt wird Pecher sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender niederlegen.

Dr. Michael Bolle, Aufsichtsratsvorsitzender der Carl Zeiss AG, betont: „Unsere heutige Entscheidung ist schmerzhaft, aber sie ist geleitet von den Compliance-Ansprüchen an uns selbst. Maximilian Foerst ist ein erfolgreicher internationaler Manager und hat lange zum Unternehmenserfolg, insbesondere in China, beigetragen. Er konnte auch in seiner Zeit als Vorstand der Carl Zeiss AG wichtige Impulse setzen. Dafür danken wir ihm.“

Der Vorstand der Carl Zeiss AG wird somit ab 1. Januar aus folgenden Mitgliedern bestehen: Andreas Pecher (Vorstandsvorsitzender), Stefan Müller (Finanzvorstand), Sven Hermann (Leiter der Zeiss Sparte Consumer Markets), Dr. Frank Rohmund (Leiter der Zeiss Sparte Semiconductor Manufacturing Technology) und Dr. Marc Wawerla (Leiter der Zeiss Sparte Industrial Quality & Research). Die Carl Zeiss Meditec AG wird durch Andreas Pecher mitvertreten. Der Vorstand der Carl Zeiss Meditec AG wird neben Pecher mit Justus Felix Wehmer (Finanzvorstand) ergänzt.

Die Publikumspremiere für das Zeiss Holographic Transparent Display war auf der CES, eine der weltweit größten Fachmessen für Unterhaltungselektronik.

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