Fast 250 Events

Wie die Heimattage 2024 das Härtsfeld bekannt machen sollen

Dischingen, Nattheim und Neresheim richten nächstes Jahr die Heimattage Baden-Württemberg aus. Dabei hofft man auf einen nachhaltigen Effekt für die Region. Wie das gelingen soll.

Knapp 250 Veranstaltungen umfasst das Programm der Heimattage Baden-Württemberg, die 2024 viele Menschen aufs Härtsfeld locken sollen. Nattheim, Dischingen und Neresheim stemmen das Großvorhaben gemeinsam. Am Donnerstag stellten die drei Bürgermeister und Vertreter des Landes die Eckpunkte vor.

„Die Heimattage sind eine Chance für die Region, sich sichtbar zu machen“, sagte Reiner Moser am Donnerstag bei einer Auftaktpressekonferenz im Neresheimer Rathaus. Der Ministerialdirektor und Amtschef für Digitalisierung und Kommunen im baden-württembergischen Innenministerium erklärte, die Veranstaltungsreihe solle die „Wertigkeit von Heimat“ hervorheben und „neugierig machen auf die Raumschaft“.

Viele Programmhöhepunkte sind auf dem Härtsfeld bestens bekannt

Beim Blick ins einhundert Seiten starke Programmheft wird deutlich, dass man auf dem Härtsfeld das Rad gar nicht erst neu erfinden musste. Ein erklecklicher Teil der Veranstaltungen, die sich buchstäblich über das gesamte Jahr hinziehen werden, sind bewährte, bereits gut eingespielte Pfeiler des Jahreslaufs: der Fasching in Neresheim und Dischingen, der Breamahock in Nattheim, das Metal-Festival am Härtsfeldsee. Dazu kommen einmalige Höhepunkte wie der Landespreis für Heimatforschung, der im November in Nattheim vergeben wird oder die Baden-Württemberg-Tage Anfang Mai in Dischingen, die unter anderem mit der Landesgewerbeschau einhergehen.

„Ohne Ehrenamtliche geht es nicht, darin liegt das Erfolgsgeheimnis der Heimattage“, erklärte Moser. Zugleich könne ein Veranstaltungsformat wie die Heimattage auch dazu dienen, „ein Wir-Gefühl zu entwickeln“ und sogar zur Integration beitragen.

Veranstalter hoffen auf viele Tausend Besucher

„Es ist Zeit, dass die Heimattage aufs Härtsfeld kommen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatpflege im Regierungsbezirk Stuttgart, Gunter Dlabal. 1984 fand das Landesfest in Heidenheim statt, 1992 in Aalen und nun 2024 endlich genau dazwischen – landkreisübergreifend und interkommunal. Er werde im Land immer wieder gefragt, wo genau denn dieses Härtsfeld sei, räumte Dlabal ein. Daher habe die Region im kommenden Jahr die Chance, „sich präsent zu machen mit ihren Vorteilen“.

Dass zu den Hunderten Veranstaltungen abertausende Menschen strömen werden – davon gehen alle Beteiligten fest aus. Aber sind die Steuergelder und Sponsorenmittel, die sich auf über eine Million Euro belaufen, auch nachhaltig investiert? Davon ist Gunter Dlabal überzeugt. 2006 etwa hätten die Heimattage in Wertheim stattgefunden, und noch mehrere Jahre danach habe man dort eine „merkliche Zunahme der Tagesausflügler“ festgestellt.

Die Hoffnung auf einen anhaltenden Besucherstrom wird allerdings auch von der aktuellen Preisentwicklung gedämpft: „Die Preise sind massiv gestiegen“, hieß es in der Pressekonferenz. Veranstaltungstechnik und Bühnenbau, aber auch Busse hätten sich massiv verteuert. Es werde eine Herausforderung, mit dem vorhandenen Budget klarzukommen.

Vereine aus Dischingen, Nattheim und Neresheim tragen einen Großteil bei

Nattheims Bürgermeister Norbert Bereska ist zugleich überzeugt, dass die Heimattage eine gute Investition sind. Man wisse bereits vom Breamahock, dass der finanzielle Rücklauf an die Vereine weit höher sei als die getätigte Investition. Als Vertreter der kleinsten Heimattage-Gemeinde Dischingen freut sich Bürgermeister Dirk Schabel über „die große Chance, das Härtsfeld zu präsentieren“. Die mehr als 90 Vereine der Gesamtgemeinde werden einen starken Beitrag zu den Heimattagen liefern.

„Ganz Baden-Württemberg wird zu Gast sein auf dem Härtsfeld“, lautet die Prognose von Neresheims Bürgermeister Thomas Häfele. Auch er wertete die Heimattage als „großes Wirtschafts- und Tourismusförderprogramm“.

Programmheft im Netz

Das Programmheft kann unter www.heimattage2024.de heruntergeladen werden. Als Themenschwerpunkte haben das Land Baden-Württemberg und die ausrichtenden Gemeinden unter anderem „Musikalisches Härtsfeld“, „Härtsfeldgeschichte(n)“, „Fit im Ländle“ und „Heimat 4.0“ ausgewählt.