Während sich „Destination-Weddings“ in Italien oder auf Mallorca immer größerer Beliebtheit erfreuen, gibt es auch in der Region traumhafte Orte zum Heiraten – von geschichtsträchtig bis industriell. Etwa das Wasserschloss Trochtelfingen, auch „Schlössle“ genannt, das auf einer römischen Anlage entstand und seit 1387 urkundlich belegt ist. Das Bopfinger Kulturdenkmal stand lange leer und wird seit 2016 restauriert. Ab 2026 soll es einen neuen Pavillon im Hof geben, in dem dann bis zu 200 Personen Platz finden.
Mit der Grubenbahn und einem Helm auf dem Kopf zur Vermählung fahren? Das geht tatsächlich. Im Tiefen Stollen in Wasseralfingen sind Hochzeiten für bis zu 70 Personen möglich. Ein Zug für bis zu 30 Gäste kostet 395 Euro. Im Berg selbst sind Essen und Trinken nicht erlaubt. Es gibt jedoch einen Kiosk, an dem ein Sektempfang möglich ist. Eine Nummer größer geht es im Ostertag in Aalen mit bis zu 250 Personen. Industrieller Charme trifft hier auf individuelle Konzepte. Die Organisatoren bieten ein großes Inventar – Catering, Floristen, DJs. Rechnen müssen Paare laut der „Schwäbischen Post“ im Schnitt mit 150 bis 300 Euro pro Gast.
Auch im „Seven“, bekannt für „den höchsten Blick von Aalen“, sind seit einem Jahr Hochzeitsfeiern möglich. Ebenso wie in der Villa Hirzel in Schwäbisch Gmünd, die inklusive angeschlossenem Hotel idyllisch direkt am Wasser liegt. Wer gerade eine Hochzeit plant, kann sich auch am 6. Januar auf der Hochzeitsmesse "Traut euch" in der Voith-Arena in Heidenheim Anregungen holen.
Einziges Sterne-Lokal im Landkreis Donau-Ries ist insolvent
Das überregional bekannte Sterne-Restaurant Meyers Keller in Nördlingen ist insolvent. Es ist das einzige Sterne-Lokal im Landkreis Donau-Ries und dass Betreiber Joachim „Jockl“ Kaiser in dieser Woche Insolvenz anmelden musste, hat laut den „Rieser Nachrichten“ für viel Aufsehen gesorgt. Die ehemalige Brauereiwirtschaft auf der Nördlinger Marienhöhe ist seit vielen Jahren die kulinarische Top-Adresse im Ries. Das Restaurant, das auf gehobene regionale Küche spezialisiert ist, wurde in den vergangenen 16 Jahren durchgängig mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet und erhielt weitere renommierte Bewertungen, darunter zwei rote Toques im Gault & Millau.
Die Insolvenz ist nach Angaben von Kaiser auf die angespannte wirtschaftliche Lage zurückzuführen. Steigende Kosten und die schwierigen Rahmenbedingungen für die Gastronomie im ländlichen Raum hätten den Betrieb stark belastet. Kaiser betreibt das Restaurant mit Biergarten und Event-Bereich seit 1984. Trotz der Insolvenz zeigt er sich kämpferisch: Er kündigte an, einen Neustart zu wagen und seine kulinarische Arbeit fortzusetzen. Der Betrieb läuft weiter, laut Kaiser werde es „keine qualitativen Einschränkungen“ geben.
Schwarzfahrer im Gefängnis
Ein Zehntel der Gefängnisinsassen in Deutschland kam dorthin, weil eine Geldstrafe nicht bezahlt wurde. „Ganz arme Würstchen“ nennt sie Uwe Gossner, Geschäftsführer der Bewährungs- und Straffälligenhilfe Ulm, gegenüber der „Südwest Presse“. „Die haben vielleicht mal eine Familie gegründet, wurden geschieden, sind überschuldet, driften in die Sucht ab.“ Es folgen: hier mal ein Ladendiebstahl aus Hunger, da ein Raub zur Geldbeschaffung für Alkohol oder Drogen. Oder einmal zu oft schwarzgefahren. Das Schreiben mit dem Strafbefehl wird dann aus Angst nicht geöffnet und für die Geldbuße ist ohnehin keine Reserve da. Dann droht die Ersatzfreiheitsstrafe (EFS). Die Geldstrafe (Tagessätze mal Tagessatzhöhe) wird umgewandelt: Zwei Tagessätzen entspricht ein Tag Ersatzfreiheitsstrafe. Experten kritisieren die EFS und fordern die Entkriminalisierung von Armut.
Menschen aus Ulm, dem Alb-Donau-Kreis und dem Landkreis Göppingen treten derzeit ihre Ersatzfreiheitsstrafe im Kurzstrafenvollzug in Ulm beim Justizpalast an. Können Betroffene während der Haft ihre Miete nicht bezahlen, droht auch noch der Verlust der Wohnung und des Jobs. Ein Tag Gefängnis kostet laut Justizministerium Baden-Württemberg 175 Euro.
Sieben Jahre und neun Monate wegen Totschlags
Am Montag ist das Urteil gegen einen Mann aus Thannhausen gefallen, der zugegeben hat, seine Frau im März erwürgt zu haben. Die Anklage lautete auf Mord, doch verurteilt wurde der 55-Jährige laut einem Bericht der „Günzburger Zeitung“ wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren und neun Monaten. Eifersucht sei das tragende Motiv für die Tat gewesen, so der Richter in seiner Urteilsbegründung. Das Tatgeschehen in der Wohnung des Ehepaars wurde noch einmal zusammengefasst: Etwa um acht Uhr morgens soll die 55-jährige Ehefrau eine ironische Bemerkung gemacht haben. Sie soll ihren Mann gefragt haben, ob in der Nacht jemand hinausgegangen sei. Der Satz bezog sich auf den Eifersuchtswahn ihres Mannes, der glaubte, dass sie sein Essen vergifte, damit er einschlafe und sie dann fremdgehen könne.
Nach der Bemerkung seiner Frau entwickelte sich ein „dynamisches Tatgeschehen“ und der Angeklagte wirkte mit massiver Gewalt auf sein Opfer ein. Der Mann umschlang ihren Hals, zwischen drei und fünf Minuten drückte er zu und nahm dabei billigend in Kauf, dass sie daran stirbt. Sie erlitt einen Kehlkopfbruch, Brüche der Brustwirbel und eine Rippenserienfraktur. Die Frau starb in der eigenen Wohnung. Zugunsten des Angeklagten sprachen sein Geständnis, dass es eine Spontantat gewesen sei und er strafrechtlich nicht vorbelastet war. Die Freiheitsstrafe muss der Täter in einem psychiatrischen Krankenhaus verbringen.

