Leserbrief

Günstigere Lösungen für Königsbronns Probleme

Leserbrief zu Protesten von Bürgern gegen den Umbau der innerörtlichen Bundesstraße in Königsbronn:

Ich gehöre nicht zu den Brief-Verfassern, hatte aber gleich nach der Informationsveranstaltung im April 2024 meine Einwände an die Gemeindeverwaltung geschrieben, ohne eine Eingangsbestätigung oder einen Kommentar zu erhalten. Bereits damals hat das Ingenieurbüro im Vortrag und nochmals auf Nachfrage in der Diskussion bestätigt, dass Kreisverkehre die Konflikte der zweimal täglichen Spitzen des Berufsverkehrs nicht abstellen werden. Diese Probleme sind aber neben dem generell hohen Durchgangsverkehr das dominierende Ärgernis. Unter diesem Aspekt sind die Millionen öffentlicher Gelder für die vorgeschlagene große (ich zitiere: „nur provisorisch an Stelle eines Tunnels gedachte“) Lösung sowie eine monatelange Vollsperrung der Ortsdurchfahrt kaum zu rechtfertigen.

Mit den folgenden sequentiellen Maßnahmen ließe sich schon viel verbessern: 1. Anpassung der schon jetzt bedarfsgesteuerten Ampelphasen an der Abzweigung Zang, sodass während des morgendlichen Berufsverkehrs für die Richtung Oberkochen längere Grünphasen zugelassen werden, in den Nachmittagsspitzen von Oberkochen her, jeweils zu Lasten des dann schwächeren Gegenverkehrs. Aufwand: nur einige Stunden Umprogrammierung der Ampel-Software. 2. Abstimmung der drei Königsbronner Fußgängerampeln auf die Kreuzungsampel in der Weise, dass deren Rotphasen für den Fließverkehr eine Art grüne Welle bilden, und zwar morgens Richtung Oberkochen, nachmittags in Gegenrichtung. Für die querenden Fußgänger bedeutet das, dass die bisher vermutlich konstante Reaktionszeit gelegentlich etwas länger dauern könnte, aber häufig auch kürzer wäre. Darauf müsste in der Übergangsphase an diesen Ampeln hingewiesen werden. Aufwand: Austausch der Ampelsteuerungen und funktechnische Verbindung zueinander, notfalls per Kabel. Ebenfalls keine verkehrsbeschränkenden Umbauten. 3. Bau der geplanten Abbiegespuren vor allem im Bereich Rewe, Tankstelle/Bahnübergang und Netto. Diese Baumaßnahmen sollten sich überwiegend mit halbseitigen Teilsperrungen durchführen lassen. 4. Verlängerung der schon als Bypass ausgeführten Abbiegespur von Oberkochen her Richtung Zang zurück bis fast zur jetzigen Fußgängerampel beim Kettelerhaus. Der Platz dafür ist da, ohne Gebäude abreißen zu müssen. Damit wird der nachmittägliche Stau vor der Ampel Richtung Heidenheim erheblich reduziert, da laut Verkehrszählung jedes dritte Fahrzeug schon vorher ausgeleitet wird. Auch hierfür sollte kaum eine längere Vollsperrung erforderlich sein.

Diese letzte, kurzfristig den Nachmittagsstau behebende Lösung wäre nicht teurer geworden, als die jetzt im Bau befindliche Querungshilfe am südlichen Ortsausgang, die erst zum Tragen kommt, wenn die gesamte Ortsdurchfahrt fahrradfreundlicher geworden ist.

Dr. Dierk Hobbie, Königsbronn

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