Auch in Herbrechtingen macht man sich Gedanken um die Sicherheit bei Veranstaltungen. Viele Überlegungen dazu hat sich vor allem der Leiter des Bauhofs, Benjamin Schwarz, gemacht. Professionelle Terror-Sperren zu kaufen, befand er als zu teuer. Betongleitwände als zu leicht im Fall eines Aufpralls durch ein Fahrzeug. Also tüftelte er an einer eigenen Lösung, die er in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bauwesen und Verkehrsangelegenheiten (UBV) vorstellte.
Ziel war es, eine sichere Sperre zu schaffen, die variabel einsetzbar, kostengünstig und jederzeit erweiterbar ist. Eine Rettungsgasse soll sich ohne maschinellen Einsatz schnell herstellen lassen und das ganze sollte auch noch optisch herzeigbar sein. Die Lösung: selbst gegossene Betonklötze, die auf Antirutschmatten gestellt und durch Seile miteinander verbunden werden.
Stahlseile mit einer Bruchlast von rund 15 Tonnen
„Ein Fahrzeug mit durchschnittlich 1,5 Tonnen Gewicht und einer Geschwindigkeit von 30 km/h hat eine Aufprallkraft von 14,4 Tonnen“, erklärte Benjamin Schwarz. „Bei einer Aneinanderreihung von drei Betonklötzen und der Verbindung mit Stahlseilen haben wir eine Aufprallkraft von 7,2 Tonnen. Auch die Stahlseile sind mit jeweils 14 Tonnen Bruchkraft ausgewiesen.“ Die Schalung für die Betonklötze haben die Bauhof-Azubis gebaut und die Klötze, jeder wiegt 2,8 Tonnen, auch selbst gegossen.
Ein Banner soll die Betonklötze optisch aufwerten
Damit die letzten Besucher des Stadtfestes morgens nicht über die Seile stolpern, hat Schwarz ein Banner entworfen. „Es soll bei den Festen ja auch was hermachen.“ Eingesetzt werden die Terror-Sperren in Zukunft bei Festen, Märkten und verkaufsoffenen Sonntagen. „Natürlich gibt es keinen 100-prozentigen Schutz“, so Schwarz, „Aber durch die Sperre würde ein Fahrzeug auf jeden Fall am Weiterfahren gehindert werden.“ Um das zu verifizieren, würde er die Sperre Marke Eigenbau gerne gemeinsam mit der Feuerwehr testen. „Wir verhandeln gerade noch mit dem Bürgermeister.“
Werden die Herbrechtinger Terror-Sperren getestet?
Der äußerte sich dazu in der UBV-Sitzung zwar nicht, zollte der Arbeit des Bauhofs aber Respekt. „Das ist eine überzeugende, innovative Idee und außerdem eine sehr wirtschaftliche Lösung“, so Daniel Vogt. Die Materialkosten für 14 Betonklötze und die dazugehörigen Drahtseile belaufen sich auf 12.000 Euro. Zuzüglich der Arbeitskosten für die Azubis, die im Rahmen der Ausbildungsprojekte aber ohnehin anfallen.