47 Musikerinnen und Musiker waren dabei

Wie beim Band-Workshop im Heidenheimer Werkgymnasium Lampenfieber und Bravour zusammen fanden

Beim Band-Workshop lernten dieser Tage 47 Teilnehmer, wie das Musizieren in einer größeren Formation funktioniert.

Wie beim Band-Workshop im Heidenheimer Werkgymnasium Lampenfieber und Bravour zusammen fanden

Der ab der ersten Minute heftig aufbrausende Applaus löste dann doch etwas die Anspannung. Und dies nicht nur bei den jüngeren Mitwirkenden der sechs Combos, die am Samstagabend bei ihren Auftritten im Werkgymnasium vor Publikum zeigen sollten, was sie an zwei Tagen Band-Workshop für das Musizieren Musizieren in einer größeren Gruppe gelernt hatten. Dieser für alle Interessierten offene Band-Workshop hat eine lange Tradition an der Heidenheimer Schule. Musiklehrer und Organisator Joachim Kocsis konnte nun bereits zum 22. Mal zu dessen großem Abschlusskonzert laden. Die Kulturmulde am WeG war voll besetzt und voller Erwartung.

Sechs junge Dozenten und Dozentinnen, allesamt Meister ihrer Instrumente und mit akademischen Grad, hatte die Schule für den Workshop gewinnen könnten. Regina Heiß (Gesang), Markus Ehrlich (Saxophon), Andreas Schmid (Bass), Jan Jäger (Posaune) Martin Sörös (Klavier) und Christoph Braun (Trompete) teilten sich fachbezogen das Üben an beiden Tagen. Tipps und Tricks an den jeweiligen Instrumenten wie Improvisation und Probenarbeit standen auf dem Stundenplan, dessen Umsetzung auf den Instrumenten als Ohrenzeugen am Freitag wohl auch alle anderen Schüler am Werkgymnasium zwangsweise mitbekommen hatten. Kocsis dankte beim Abschlusskonzert jedenfalls diesen Mithörern für deren Verständnis für den „Ausnahmezustand“ an der Schule

Fantasienamen für die Combos

Allerhand Phantasienamen hatten sich die Jazz-Eleven für ihre Combos einfallen lassen, die wenn sie für Außenstehende auch merkwürdig klingen, nach innen Identität und auch Sicherheit schaffen. Und diese braucht es, wenn man, das Gelernte im Kopf ins Rampenlicht tritt. Lampenfieber war da immer zu spüren, auch wenn ein großer Teil des Publikums familiären Anteil am Geschehen hat und die eigenen Kinder mit Beifall nach Kräften stärkt. Doch, auch wenn technisch manche Hürde beim Singen und Spielen zu nehmen war, Christoph Braun, der ein sehr junges Team um sich geschart hatte, sprach von einer „echt tollen Zeit“, die man zusammen gehabt habe. „Zu hören gab es „Listen Here“, einen Titel von Eddie Harris, Das Publikum tat es gerne.

Andreas Schmid, wie Braun selbst einmal Schüler am WeG. sprach von „spannenden Tagen“ und lud mit seiner Combo zum Mitsingen ein: „Down by the Riverside“, ein Gospelsong, der auch mit einer zweiten  Zeile bekannt ist: „Aint’t gonna study war no more.“ Markus Ehrlich war geradezu „glücklich“ mit seiner Gruppe, die er frei von Noten zu musikalischen Zwiegesprächen am Bahnhof und einer kurzen Fahrt auf der Schwäbischen Eisenbahn animierte. Beglückt dürfte auch Regina Heiß gewesen sein ob der Stimmen ihrer jungen Sängerinnen und Sänger, die allesamt für sich ein Stück Text und eine Bluesmelodie erarbeitet hatten. Da war schon viel Bühnenpräsenz spürbar.

Zwischen elf und 66 Jahren

Jan Jäger war mit einer leistungsstärkeren Combo zugange, die schon sehr flüssig und versiert dieser Bitte genügte: „Let Me Entertain Vou“. Ebenso arbeitete Martin Sörös mit fortgeschrittenen Schülern und Schülerinnen.  Nicht zuletzt lag es auch an diesen, der Elefanten-Bigband mit allen Mitwirkenden des Workshops Halt und Gestalt zu geben. Der Aufritt dieser die Bühne füllenden Bigband gilt als Höhepunkt des Abends, Und für sie braucht es auch ein sicheres Dirigat. Dieses übernahm wie immer seit Beginn der Workshops vor 30 Jahren Joachim Kocsis. „I“m Still Standing“ von Elton John und „Take on Me“ von Abba wurden zu Glanzpunkten.

Teilgenommen am Band-Workshop haben 47 Musikerinnen und Musiker im Alter von 11 Jahre und 66 Jahren. Eine Schülerin, die in Wien ihre Ausbildung macht und vergangenes Jahr ihr Abitur schrieb, war extra von dort angereist. Eine Austauschschülerin war für den Workshop aus Genf nach Heidenheim gekommen und ein 62-Jähriger kam aus Wolfratshausen.