Zahlreiche Veranstaltungen, die tausende Menschen in die Innenstadt locken, gibt es in Heidenheim schon seit vielen Jahren regelmäßig. Nahezu alle dieser Events werden vom Heidenheimer Dienstleistungs- und Handelsverein, kurz HDH, organisiert und veranstaltet. Doch auf Dauer muss sich daran etwas ändern, sagt der Vorsitzende Charles Simon. Deshalb sprach er die Thematik auch bei der jüngsten Hauptversammlung an.
„Wir sind kein normaler Verein, sondern eher eine Event-Agentur. Würden wir uns nicht so einbringen, wäre in der Stadt überhaupt nichts mehr los“, sagt Simon. Vor mehr als 20 Jahren sei der Verein neu gegründet worden, mit dem Ziel, ein professionelles City-Management auf die Beine zu stellen. Zu dieser Zeit hätten sich zahlreiche Unternehmen zusammengeschlossen und Geld gesammelt, um die Anschubfinanzierung für einen City-Manager sicherzustellen. Doch irgendwie wollte das alles nicht so klappen. „Es gab über die Jahre hinweg drei dieser Manager, aber so richtig funktioniert hat es nie“, sagt Simon. Woran das gelegen hat, lasse sich nur schwer sagen, doch letzten Endes übernahmen die Mitglieder, insbesondere die Vorstände des HDH, die Organisation von Veranstaltungen und damit auch das City-Management - alles freiwillig und ehrenamtlich.
In anderen Städten läuft es besser
„Wenn man auf andere Städte, beispielsweise nach Aalen blickt, sieht man, dass die Verwaltung in dieser Hinsicht deutlich engagierter ist als in Heidenheim“, so der Vorsitzende. Zwar unterstütze auch die Heidenheimer Stadtverwaltung die Händlervereinigung, doch der jährliche finanzielle Zuschuss von 25.000 Euro reiche keinesfalls aus, um ein professionelles City-Management zu finanzieren. Er sei lediglich eine Unterstützung für die Finanzierung von Veranstaltungen. „Aber von diesen profitiert nicht nur der Handel, sondern die ganze Stadt“, betont Simon: „Wir machen das alles gerne, aber so geht es nicht weiter, wir müssen andere Lösungen finden.“
Wenn man auf andere Städte, beispielsweise nach Aalen blickt, sieht man, dass die Verwaltung in dieser Hinsicht deutlich engagierter ist als in Heidenheim
Charles Simon, HDH-Vorsitzender
Und die sucht man gemeinsam mit der Stadtverwaltung. „Wir haben die Probleme geschildert, und sowohl der Oberbürgermeister als auch andere Verantwortliche stehen dem Thema sehr offen gegenüber“, sagt Simon. Dass eine Lösung nicht sofort gefunden werden kann, ist auch dem HDH-Vorsitzenden klar. Aber jetzt müsse damit angefangen werden, sie zu suchen, "und ich hoffe, dass wir in drei Jahren weiter sind“.
Und wie könnte sie aussehen? „Wir brauchen ein professionelles City-Management, also jemanden, der sich hauptberuflich darum und um nichts anders kümmert“, sagt Simon. Ob eine solche Stelle bei der Stadt geschaffen wird oder die Stadt die Finanzierung übernimmt, damit der HDH die Stelle schaffen kann, müsse eruiert werden. „Wir wollen vom Oberbürgermeister ein klares Bekenntnis zur Bedeutung des HDH und ein Signal, dass die Stadt bereit ist, den Aufbau eines professionellen Stadtmarketings aktiv mitzugestalten und mittelfristig zu tragen“, so der Vorsitzende.
Weiterhin Gespräche führen will der HDH mit der Stadtverwaltung auch in Sachen Sicherheitskonzept. „Dass die Gleitschutzwände in der Innenstadt nicht schön sind, und dass sich sehr viele Menschen daran stören, ist bekannt“, sagt Simon. Auch andere Städte machten sich über die Sicherheit Gedanken, nur gebe es zahlreiche alternative Lösungen, die weniger störend seien. „Es gibt keinerlei Vorgaben und auch keine konkrete Bedrohung. Trotzdem darf man das Thema Sicherheit natürlich nicht vernachlässigen.“ In der aktuellen Situation sieht Simon deshalb zwei Möglichkeiten. Die eine wäre, dass die Betonwände abgebaut und nur zu Veranstaltungen wieder aufgebaut werden, die andere ist seiner Ansicht nach, die störenden Elemente zu verstecken, etwa unter einer Holzverkleidung wie bei den Schloss-Arkaden. „Auch diesbezüglich sind wir mit der Stadtverwaltung im Gespräch, wir suchen eine gemeinsame und schnell umsetzbare Lösung“, so Simon.
Vorstand wiedergewählt
Bei der Hauptversammlung des Heidenheimer Dienstleistungs- und Handelsvereins HDH wurde der gesamte Vorstand wiedergewählt. Damit ist Charles Simon weiterhin Vorsitzender, Stellvertreterin ist Christa Zembsch. Außerdem gehören Jürgen Pröbstle, Ulrich Grath, Martin Wilhelm, Markus Scheuble und Holger Holzschuh dem Vorstand an. Das Gremium wurde für drei Jahre gewählt