23. Dezember

„Warten aufs Christkind“ 2023 in Heidenheim: Alle Infos rund um die Party, Verkehr und die Regeln

Am 23. Dezember steigt in Heidenheim die größte Party des Jahres - das "Warten aufs Christkind“. Die Stadt, Wirte und die Polizei haben sich vorbereitet. Hunderte Besucher werden erwartet. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:

Glücklich sein, Spaß haben und zusammen etwas unternehmen – für Stattgarten-Wirt Manfred Laun sind es diese drei Dinge, die das „Warten aufs Christkind“ ausmachen. Am Abend des 23. Dezember wird auf Heidenheims Straßen wieder diese größte Party des Jahres gefeiert: Hunderte Besucher sind unterwegs, versammeln sich vor den Kneipen, ziehen von Gaststätte zu Gaststätte, trinken und feiern. Die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen Blick:

Wer organisiert das Fest?

Gemeinhin gilt das „Warten aufs Christkind“ als nicht organisiert, weil es keinen einzelnen namentlichen Veranstalter oder Verantwortlichen gibt. Vielmehr ergibt sich das Event aus der Summe seiner Teile: Die meisten Bars haben geöffnet, die Stadt lässt den Verkehr umleiten und Ordnungskräfte sorgen für Sicherheit. Das Hauptgeschehen findet für gewöhnlich am Eck bei den Lokalen Populär und Alter Hut statt, sowie vorm Wari und dem Underground an der Olgastraße, am Stattgarten, rund ums Winterdorf am Eugen-Jaekle-Platz und in der Fußgängerzone. Bei all dem hat niemand federführend den Hut auf, stattdessen greift alles ineinander. Dennoch: Im Lauf der Jahre hat sich ein mehr oder minder immer gleicher Rahmen etabliert. Dieser beinhaltet auch klare Vorgaben der Stadtverwaltung zum Ausschank und weitere Auflagen für die Wirte.

Welche Regeln gibt es für Wirte und Besucher?

Dieses Jahr ist es Wirten nach 22 Uhr nicht gestattet, im Außenbereich zu bewirtschaften. Generell darf auch vor 22 Uhr nicht direkt nach draußen auf die Straße Alkohol per Gassenschank verkauft werden. Besucher wiederum dürfen sich nicht in Trauben vor den Lokalen aufhalten und dadurch Verkehrs- und Gehwege blockieren.

Welche Straßen sind gesperrt?

Weil für gewöhnlich mehr als tausend Menschen beim „Warten aufs Christkind“ in der Innenstadt unterwegs sind, lässt es sich an manchen Stellen kaum vermeiden, dass Lokalgäste vor den Gaststätten auch Gehwege und bisweilen sogar die Straße blockieren. Deswegen gibt es an mehreren Stellen Vollsperrungen oder Einschränkungen für Autofahrer. So sind die Bergstraße im unteren Bereich sowie die Schnaitheimer Straße zwischen Clichy- und Wilhelmstraße gesperrt. Rund um den Eugen-Jaekle-Platz und an der Olgastraße wird die Fahrbahn auf eine Spur verengt. Auf den verengten Strecken gilt zudem ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern.

Beste Stimmung beim Warten aufs Christkind gab's 2022 am Eugen-Jaekle-Platz nach zwei Jahren Coronapause. Wie viele Besucher 2023 dabei sein werden, vermag niemand im Vorfeld abzuschätzen. Markus Brandhuber / Archiv

Wie blicken Wirte auf den Abend?

Dass alles friedlich abläuft und der Spaß im Vordergrund steht, das hofft Stattgarten-Wirt Manfred Laun. Wie wohl in den meisten anderen Heidenheimer Lokalen, die an diesem Abend geöffnet haben, ist für ihn der Abend des 23. Dezember der besucherreichste des ganzen Jahres. „Wir hoffen auf viele Leute und freuen uns auf die Nacht“, sagt er. Für den Abend räumen er und sein Team traditionell die Kneipe leer, sodass es möglichst viel Platz für die Gäste ist. Zudem habe er einen Sicherheitsdienst für den Abend engagiert und den Außenbereich für eventuellen Regen gerüstet. Trotzdem wünscht er sich, dass es trocken bleibt „Es steht und fällt halt doch viel mit dem Wetter“, sagt er.

Noch gar nicht einschätzen, wie viel los sein wird, kann Michael Kneule vom Swing. Schon jetzt weiß er aber: voll wird es sicher. „Das wird absolut stressig, aber witzig“, sagt er. Er schätze an diesem Abend vor allem das große Wiedersehen mit alten Bekannten. „Was für Giengen das Kinderfest ist, ist für Heidenheim das Warten aufs Christkind“, findet er. Möglich sei die große Sause nicht zuletzt, weil so viele Menschen beim Bauhof, der Polizei oder auch im Rettungsdienst sich „einen Tag vor Weihnachten die Nacht um die Ohren schlagen“, betont er. „Und weil die Stadt die Aktion echt stark unterstützt“, so Kneule.

Wer sorgt für Sicherheit?

Im Einsatz sind an dem Abend der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt Heidenheim sowie die Polizei. Beide haben sich im Vorfeld abgestimmt. Wie die Polizei zudem mitteilt, werden auch zusätzliche Kräfte von außerhalb eingesetzt, darunter Hundeführer und Teams des Polizeipräsidiums Einsatz aus Göppingen.  

Was passiert mit betrunkenen Störenfrieden, wenn alle Ausnüchterungszellen voll wären?

Die Polizei sieht hier keinen Engpass. Wie ein Sprecher des Präsidiums Ulm betont, gebe es auf dem Heidenheimer Polizeirevier genügend Platz. Sollten die Arrestzellen dennoch nicht reichen, könne man auf solche in angrenzenden Dienststellen ausweichen.

Was sagt das Klinikum?

Norbert Pfeufer, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme (ZNA), hat klare Worte für den Abend: „Die Nacht wird ätzend“ sagt er. Traditionell sei in der ZNA sehr viel los und sein Team sei doppelt belastet, zusätzlich zum regulären Aufkommen. Zu den üblichen Verletzungen gehören Pfeufer zufolge an dem Abend Schnittwunden durch gebrochenes Glas, stark alkoholisierte Patienten und auch Blessuren nach körperlichen Auseinandersetzungen. Pfeuer war beim "Warten aufs Christkind" in der Vergangenheit auch selbst schon als Notarzt unterwegs. "Notarzt zu fahren ist in dieser Nacht die reinste Katastrophe, weil überall so viele Menschen sind, sodass man teils gar nicht an die Einsatzstelle gelangen kann."

Wer räumt auf?

In den frühen Morgenstunden des 24. Dezember werden Mitarbeiter der städtischen Betriebe unterwegs sein und die Stadt vom Schmutz der größten Party des Jahres säubern.

Warten aufs Christkind: Wie alles begann

Das „Warten aufs Christkind“ ist eine Heidenheimer Tradition, die ihre Wurzeln im Jahr 1990 hat. Im damaligen „Gesellschaftsgarten“ fand am 23. Dezember ein Schwof unter dem Motto „Warten aufs Christkind“ statt. Dazu gab's im Biergarten vor dem Lokal Glühwein. Schon im darauffolgenden Jahr war es so voll, dass Gäste vor dem „Gselle“ auf der Straße standen. Schließlich entwickelte sich eine Eigendynamik und immer mehr Kneipen machten künftig mit.

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