Der Bildungs- und Sozialausschuss des Kreistags hat den 13,7 Millionen Euro umfassenden Bildungsetat für das Jahr 2026 verabschiedet und sich dabei mit den wichtigsten Entwicklungen befasst. Im vollen Sitzungssaal – zahlreiche Schulleitungen waren anwesend – blieb die Kernbotschaft des Finanzdezernats: Die Schülerzahlen an den beruflichen Schulen haben sich stabilisiert. Kreiskämmerer Jürgen Eisele sprach von einer Entwicklung, „die in den vergangenen Jahren eine gewaltige Delle erlebt hat“. Zwar sei im laufenden Schuljahr ein leichter Rückgang um 16 Schülerinnen und Schüler zu verzeichnen, insgesamt besuchen aber weiterhin 2908 Jugendliche die kreiseigenen beruflichen Schulen.
Im Detail ergeben sich Rückgänge an der Technischen Schule (minus zehn), der Kaufmännischen Schule (minus zwei) sowie der Maria-von-Linden-Schule (minus vier). Vor allem an den beruflichen Gymnasien zeichnet sich Handlungsbedarf ab. Zum Beispiel sank am Technischen Gymnasium die Zahl der Schülerinnen und Schüler um 15. „Wir müssen aktiv an der Bewerbung der beruflichen Ausbildung dranbleiben“, betonte Eisele.
Digitalisierung als Schlüsselaufgabe
Ein deutlich anderes Bild zeigen die SBBZ-Schulen (Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren): Dort stiegen die Zahlen erneut, nun auf 397 Schülerinnen und Schüler, 19 mehr als im Vorjahr. Während die Arthur-Hartmann-Schule in Heidenheim stabile Schülerzahlen hat, war der Zuwachs besonders groß an der Pistorius-Schule in Herbrechtingen. Hier stieg die Schülerzahl erneut um 21.
Die Entwicklungen machen sich unmittelbar in den Finanzen bemerkbar. Die Sachkostenpauschalen, die der Kreis über den Finanzausgleich erhält, steigen auf 6,2 Millionen Euro (Vorjahr: 5,8 Millionen Euro). Allein die erhöhten Kopfbeträge, eine Sachkostenpauschale pro Schüler, bringen 43.000 Euro mehr als ursprünglich eingeplant, so Eisele.
Für das Jahr 2026 stellt der Landkreis den beruflichen Schulen insgesamt 1,77 Millionen Euro zur Verfügung. Rund 43 Prozent dieser Mittel fließen in die digitale Ausstattung. Weitere Schwerpunkte sind der Medienentwicklungsplan, die schrittweise Umsetzung des Ganztagsbetreuungsanspruchs in der Grundschule ab dem Schuljahr 2026/27 sowie die laufenden Sanierungen. Dazu zählen Maßnahmen an den beruflichen Schulen im Heckental und kleinere bauliche Verbesserungen an der Arthur-Hartmann-Schule, dort sollen die Sanitäranlagen erneuert werden.
Debatte um neue Digitalisierungsmittel vom Bund
Landrat Peter Polta mahnte in der Sitzung die Notwendigkeit einer schnellen Einigung über den angekündigten Digitalpakt 2.0 an. „Wir brauchen den Digitalpakt dringend“, sagte er. Vom Bund seien Milliarden angekündigt, doch müsse der konkrete Rahmen mit den Ländern noch verhandelt werden.
Rainer Domberg (CDU/FDP) verwies auf die 756.000 Euro, die der Landkreis allein 2026 für digitale Ausstattung einplant. „Es könnte immer mehr sein – und es muss mehr sein“, sagte er. Gleichzeitig warnte er vor zu großen Erwartungen: „Ich bin mir nicht so sicher, dass das Füllhorn das hergeben wird.“ Der Antrag seiner Fraktion wurde nach Diskussion als erledigt betrachtet – unter der Zusage der Verwaltung, den Kreistag sofort zu informieren, sobald klar ist, welche Fördermittel tatsächlich zur Verfügung stehen. „Das ist auch mir ein wichtiges Anliegen“, bestätigte Polta.
Schulleiter Stefan Bader von der Kaufmännischen Schule unterstrich die Bedeutung verlässlicher Ausstattung: „Wir sind gut ausgestattet. Aber wenn es Lücken bei den Geräten gäbe, wäre das ein Schritt zurück.“ Die Umstellung auf digitale Unterrichtsformen bleibe eine große Aufgabe für die Lehrkräfte.