Schwacher Start ins Jahr 2024

Heidenheim hat im Januar die höchste Arbeitslosenquote in Ostwürttemberg

Der Arbeitsmarkt in Ostwürttemberg ist mit einem Dämpfer ins neue Jahr gestartet. Das lässt sich auch an den Zahlen für den Landkreis Heidenheim ablesen.

Trat der Arbeitsmarkt im November und Dezember auf der Stelle, so machte er im Januar einen deutlichen Rückschritt. Ergebnis: Momentan gibt es in Ostwürttemberg 11,5 Prozent mehr Arbeitslose als vor zwölf Monaten. Die 10.000er-Marke ist erstmals seit August 2023 wieder überschritten. Aufgrund eines niedrigeren Ausgangsniveaus war sie zum Jahreswechsel 2022/2023 trotz eines vergleichbaren Zuwachses unangetastet geblieben.

Ende Januar waren im Bezirk der Agentur für Arbeit (Kreis Heidenheim und Ostalbkreis) 10.039 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet - 673 mehr als im Dezember und 1033 mehr als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosen waren mit 3631 (Dezember: 3334) in Heidenheim registriert. In Schwäbisch Gmünd waren es 3151 (3022), in Aalen 2041 (1900), in Bopfingen 654 (604), in Ellwangen 562 (506). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die seit mehr als einem Jahr ohne Beschäftigung sind, stieg um 131 auf 3127. Das entspricht einer Quote von 31,1 Prozent.

Arbeitslosenquote in Heidenheim am höchsten

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, legte in Ostwürttemberg von 3,7 auf 3,9 Prozent zu. In Heidenheim beträgt sie jetzt 4,8 (Dezember: 4,4), in Bopfingen 4,4 (4,1), in Schwäbisch Gmünd 4,2 (4,0), in Aalen 3,2 (3,0), in Ellwangen 2,2 (2,0), in Aalen 3,9 (3,7) Prozent.

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Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Aalen, gewinnt der jüngsten Entwicklung dennoch einen positiven Aspekt ab: Erfreulich sei, „dass der Arbeitsmarkt im Vergleich zum Vorjahr nicht an Dynamik verloren hat“. Konkret: Im Januar 2024 meldeten sich 1250 Personen aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos, während 595 eine neue Beschäftigung aufnahmen – ein Fünftel mehr als vor einem Jahr.

Geflüchtete sollen schnell Arbeitserfahrung sammeln

Insgesamt sei aber festzuhalten, so Prusik, „dass sich die Eintrübung der Arbeitsmarktlage durch die zahlreichen Herausforderungen fortsetzt“. Die Agenturchefin verweist in diesem Zusammenhang auf das Programm Job-Turbo der Arbeitsverwaltung. Ziel ist es, Geflüchtete mit passgenauen Förderinstrumenten in den Arbeitsmarkt zu bringen. „Wer einen Integrationskurs absolviert hat“, sagt Prusik, „soll so schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln und mit dem Ziel der nachhaltigen Integration parallel weiter qualifiziert werden.“

Nach Beginn des Ausbildungsjahres gab es noch 68 bei der Arbeitsverwaltung registrierte Bewerberinnen und Bewerber, die auf der Suche waren. 23 von ihnen gelang es in den vergangenen drei Monaten, eine Stelle zu finden.

Weiterhin Anzeigen für Kurzarbeit

Im Januar zeigten 24 Betriebe in der Region für 243 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Dezember hatten das 22 Betriebe für 407 Personen getan. Nach Ablauf der Abrechnungsfristen liegen mittlerweile endgültige Zahlen für Juli 2023 vor. Damals galt in 29 Betrieben Kurzarbeit. Betroffen waren davon 530 Männer und Frauen.