Leitartikel Klartext

Millionenprojekte Brenzbahn und Heidenheimer Klinikum: die richtigen Entscheidungen treffen

Am Montag, 21. Juli, entscheidet der Kreistag über zwei wichtige Zukunftsprojekte im Landkreis Heidenheim: den Ausbau der Brenzbahn und eine Strategie für das Heidenheimer Klinikum. Worauf es dabei ankommt:

Zwei der ganz großen Zukunftsprojekte im Landkreis Heidenheim stehen am kommenden Montag auf der Tagesordnung des Kreistags: die Brenzbahn und das Heidenheimer Klinikum. Beide werden von sehr vielen Menschen vor Ort gebraucht, manchmal mehr und manchmal weniger, aber meistens dann sehr dringend. Und für beide sind Investitionen in Millionenhöhe notwendig, damit sie zukunftsfähig bleiben.

Bei der Brenzbahn geht es um die Zustimmung zur Unterzeichnung des Planungs- und Finanzierungsvertrags mit der Deutschen Bahn. Damit wäre der Ausbau der Brenzbahn beschlossene Sache, durch Elektrifizierung und streckenweise Zweigleisigkeit soll es möglich werden, dass zwischen Ulm und Aalen halbstündlich Züge in beide Richtungen fahren.

Mit einer besseren Bahnverbindung sollen die Orte entlastet werden, die derzeit unter dem massiven Verkehr auf der B19 leiden: Schnaitheim, Aufhausen und vor allem Königsbronn. Indes: Bis der Ausbau abgeschlossen ist, werden mindestens noch 15 Jahre vergehen. Es wird nicht ausreichen, sich bis dahin auf die zweifellos notwendige Veränderung bei der Bahn zu verlassen.

In derselben Sitzung des Kreistags geht es um die Zukunft des Klinikums, vor allem aber um dessen Finanzierung: 2024 ist ein Verlust von fast zehn Millionen Euro entstanden. Der Landkreis ist finanziell in der Pflicht. Das Defizit resultiert aus der seit 2009 laufenden Sanierung der Klinik in Kombination mit den Finanzierungslücken für Krankenhäuser, an denen hier vor Ort niemand Schuld ist.

Am Montag wird dem Kreistag eine Klinikstrategie bis 2030 vorgelegt, was eine Umschreibung für diverse Sparmaßnahmen ist. Es gibt drei verschiedene Szenarien, die jeweils einen Personalabbau beim ärztlichen Dienst, in der Verwaltung und im Funktionsdienst beinhalten. Zwischen 21 und 47 Stellen sollen wegfallen, die Pflege ist allerdings ausgenommen, hier werden die Personalkosten refinanziert.

Jedes Unternehmen kann über Sparmaßnahmen durch Personalreduzierung entscheiden, es muss dabei aber wissen, welche Auswirkungen das auf seine Produkte oder Dienstleistungen haben wird. Beim Klinikum geht die Frage an jeden und jede von uns: Wie viel medizinische Versorgung wollen wir uns leisten? Immer dann, wenn man sie benötigt, wird man die Frage sicherlich nicht aus einer betriebswirtschaftlichen Perspektive heraus beantworten. Das wird hoffentlich auch der Kreistag bei seiner Entscheidung berücksichtigen.