Diskussion im Kreistag

Diskussion: Umfang der Wirtschaftsförderung in Ostwürttemberg auf dem Prüfstand

In Ostwürttemberg gibt es eine Vielzahl von Angeboten zur Wirtschaftsförderung. Im Verwaltungsausschuss des Kreistags wurde nun diskutiert, ob diese Angebote gebündelt werden könnten.

Es war eigentlich eine Formsache: Einstimmig ermächtigte der Verwaltungsausschuss des Kreistags dieser Tage den Vertreter des Landkreises, in der Gesellschafterversammlung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Region Ostwürttemberg (Wiro) den Jahresabschluss festzustellen und einem Defizitausgleich zuzustimmen. Die Gewinn- und Verlustrechnung weist einen Verlust von gut 189.000 Euro auf, gut 66.000 Euro mehr als im Vorjahr.

Dennoch entspann sich noch eine Diskussion über Umfang und Ausgestaltung der Wirtschaftsförderung in der Region. Die ist tatsächlich vielfältig: In den Landratsämtern gibt es Beschäftigte für die Wirtschaftsförderung, zumindest die Kreisstädte und Großen Kreisstädte beschäftigen eigene Wirtschaftsförderer, dazu kommen Interessenvertretungen der Wirtschaft wie IHK und Handwerkskammer und eben die Wiro. Auch ein Verein wie die räumlich bei der IHK angesiedelte Start-up Region Ostwürttemberg kann inhaltlich zur Wirtschaftsförderung gezählt werden.

Anregung: Regionales Gesamtkonzept

Landrat Peter Polta sagte im Verwaltungsausschuss, man werde sich Gedanken machen, wie die Wiro ab 2027 finanziert werden könnte. Er werde dazu noch diesen Monat mit seinem Amtskollegen Dr. Joachim Bläse aus dem Ostalbkreis sprechen. Die Finanzierung sei eine Herausforderung, die Kosten seien in den vergangenen Jahren hoch gewesen. Allein die Personalkosten der Gesellschaft sind zwischen 2023 und 2024 um fast 50.000 Euro auf 364.000 Euro gestiegen. Gesellschafter der 1996 gegründeten Wiro sind die beiden Landkreise Heidenheim und Ostalb.

Michael Sautter, Fraktionsvorsitzender der Grünen und Unabhängigen, regte an, sich nicht nur über die Wiro Gedanken zu machen, sondern ein Gesamtkonzept über die Wirtschaftsförderung in der Region anzugehen. „Es wäre sinnvoll, wenn man auf Dauer zusammenwirkt“, so Sautter. Wirtschaftsförderung werde gebraucht, womöglich können sie aber „effizienter und günstiger“ aufgestellt werden.

Als Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag bekräftigte der frühere Heidenheimer Oberbürgermeister Bernhard Ilg, es müsse hinterfragt werden, „was Sinn macht und was wir uns leisten können“.

„Alles in einen Topf zu werfen, hilft nicht immer“, gab Landrat Polta zu bedenken. Dennoch werde man sich flächendeckend Gedanken machen.