Aprikosen, Musik, Kirchen

Armenien: Ein unvergessliches Reiseziel für den Neuen Kammerchor des Heidenheimer Schillergymnasiums

Der Heidenheimer Neuer Kammerchor war für zwölf Tage in Armenien unterwegs. Von Konzerten mit armenischen Liedern bis hin zu traditionellen Speisen haben die Sängerinnen und Sänger einiges erlebt.

Grüne Hügel, ein leichter Wind, warmes Licht: Das ist Armenien, ein Land in der gebirgigen Kaukasusregion zwischen Asien und Europa – und dieses Jahr auch das Reiseziel des Neuen Kammerchors Heidenheim für die jährliche Konzertreise, an der vom 5. bis zum 16. Juni 59 Sängerinnen und Sänger teilgenommen haben. Begleitet wurden sie unter anderem von Chorleiter Thomas Kammel und Daniele Burkart, die die Reise organisiert hat, sowie der Pianistin des Chors Kyoko Kanazawa.

Obwohl Armenien nur ca. 3000 Kilometer von Deutschland entfernt liegt, kennen es viele Menschen nicht. Dabei ist Armenien ein Land der Vielfalt und außergewöhnlichen Schönheit. Die Landschaft ist von einer unberührten und hügeligen Natur geprägt, wobei sowohl grüne Wälder als auch steppenartige Regionen zu finden sind. Besonders die Kontraste zwischen der südlichen und der nördlichen Natur des Landes laden jedes Mal aufs Neue zum Staunen ein.

Im Norden Armenien ist die Landschaft hügelig und grün. Anders als im Süden, wo sie an eine Steppe erinnert. Fabienne Schröm

Der Neue Kammerchor des Heidenheimer Schillergymnasiums konnte sich auf seiner Reise, die zum einen Teil vom Chor und zum andern von den Reiseteilnehmern finanziert wurde, dem Charme der Natur nicht entziehen. So wurden immer wieder einige unplanmäßige Stopps eingelegt. Dadurch gelang es, einen Teil dieser Schönheit in Bildern einzufangen. Besonders im Gedächtnis blieb dabei das Bild grüner Hügel, die im Licht des Sonnenuntergangs eine besondere Stimmung ausstrahlten.

Eine der frühesten christlichen Kulturen

Genauso beeindruckend wie die Landschaft sind auch Kultur und Religion Armeniens: Das Land gehört zu den frühesten christlichen Kulturen und weist somit zahlreiche religiöse Stätten auf. Auf den Fahrten durch das Land konnten viele alte Klöster und Kirchen besichtigt werden. Diese haben ihren Platz oft auf Hügeln oder Bergen mitten in der Natur. Besonders in Erinnerung bleibt die Kathedrale von Etschmiadsin, die als ältester christlicher Ort Armeniens gilt. Die prachtvollen Verzierungen an den Türen und die Malereien an der Decke faszinierten alle. Aber auch die Besichtigung der alten Klöster und der Kontakt zu deren Geistlichen und Mönchen stellte ein besonderes Erlebnis dar. Im Kloster Haghartsin traf der Chor auf den dortigen Pfarrer, der eine alte armenische Parabel erzählte und anschließend für und mit dem Chor betete.

Armenien gehört zu einer der frühesten christlichen Kulturen und hat somit viele Kirchen. Fabienne Schröm

Darüber hinaus bleibt die Musik in Armenien unvergesslich. Bei den Konzerten traf der Chor auf unterschiedliche Chöre und lernte so die armenische Musik besser kennen – und auch singen. Der dortige Gastchor, die „Armenian little Singers“, brachte dem Kammerchor vor dem gemeinsamen Konzert am dritten Tag der Reise zwei armenische Stücke, „Yerevan Erebuni“ und „Kilikia“, bei. Am Konzertabend im Saal der „Armenian little Singers“ sang erst der armenische Chor sein Liederprogramm und im Anschluss der Neue Kammerchor aus Heidenheim. Das Konzert endete vereint mit den neu gelernten armenischen Liedern und einem deutschen Lied, „Kein schöner Land“. Von den armenischen Stücken war der Chor nach der Reise so fasziniert, dass sie direkt ein Teil des Benefiz-Konzertes in Heidenheim wurden.

Musik spielt im Land eine große Rolle

In Armenien spielt Musik auch im Alltag eine wichtige Rolle. Mit Rhythmus und Lebendigkeit verbreitet sie gute Laune und begeistert die Menschen zum Tanzen. In vielen Städten fanden Musikwettbewerbe für Kinder und Jugendliche statt und in Restaurants hörte man oft traditionelle armenische Musik. Auch das öffentliche, musikalische und kulturelle Leben bot viele Möglichkeiten, wie beispielsweise ein kostenloses Open-Air-Ballett in einem Park in Jerewan.

Die Abende ließen die Mitglieder des Chors häufig mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen, bei dem viele Gerichte der armenischen Küche probiert wurden, wovon die Chormitglieder meistens sehr begeistert waren. Oft gab es Salate, Gegrilltes und Humus, wobei fast jedes Essen auch Lavash beinhaltete. Lavash ist ein Fladenbrot, welches als das am meisten gegessene Brot in Armenien gilt. Es wird traditionell im Tandur, einem speziellen Backofen, gebacken. Da Armenien jedoch auch das Heimatland der Aprikosen ist, standen diese Früchte ebenfalls oft auf dem Speiseplan.

Lavash ist ein traditionelles armenisches Fladenbrot, das in einem speziellen Backofen, dem sogenannten Tandur, gebacken wird. Daniela Burkart

Die meisten Nächte verbrachte der Chor in Jerewan, der Hauptstadt Armeniens. Auch hier konnten viele unterschiedliche Seiten der Stadt entdeckt werden. Zum einen bot die Innenstadt viele Museen, einen Vernissage-Markt oder „singing water fountain“, was so viel wie singende Wasserfontänen bedeutet. Aber auch hübsche und gepflegte Gebäude zierten die Straßen. Dennoch zeigten alte Hochhäuser, nicht fertig gestellte Gebäude und unzählige Straßenhunde auch eine andere Seite des Landes.

Aber genau diese Unterschiede und die Vielfältigkeit des Landes beeindruckten den Chor stark und machten Armenien zu einem einzigartigen Reiseziel. Das Fazit des Chors war: Armenien ist ein Land, das viel zu oft in Vergessenheit gerät, obwohl es so viele Schönheiten aufweist und deshalb auf jeden Fall eine Reise wert ist.

Blogbeiträge

Der Neue Kammerchor des Heidenheimer Schillergymnasiums geht jedes Jahr auf eine Konzertreise. Länder wie Brasilien und Irland standen dabei auch schon auf der Reiseliste. In einem Blog des Kammerchors gibt es viele Eindrücke zu den bisherigen Reisen.