Kommunalwahl

So viele neue Kandidatinnen und Kandidaten haben es in den Giengener Gemeinderat geschafft

Freude beim CDU-Wählerblock und der SPD, leichte Enttäuschung bei den Unabhängigen: So die Reaktionen auf das Ergebnis der Kommunalwahl in Giengen. Die meisten Stimmen konnte jedoch ein Kandidat einer anderen Partei hinter sich vereinen.

Um kurz nach halb 4 am Montagnachmittag war es so weit: dann stand fest, nachdem sich die Auszählung etwas hingezogen hatte, wer in den nächsten fünf Jahren im Sitzungssaal des Rathauses Platz nehmen wird. Die 28 Sitze verteilen sich auf 11 für den CDU-Wählerblock, 9 für die SPD und 7 für die Unabhängigen Grünen. Die drei Fraktionen waren bisher schon mit Stadträtinnen und Stadträten vertreten. Nun zieht auch ein Vertreter der AfD ins Gremium ein.

Patrick Dehlau, einziger Kandidat auf der Liste der Alternative für Deutschland, schaffte es, mit 4785 die größte Stimmenzahl hinter sich zu vereinen. Er darf sich als Gewinner fühlen und wird als einer von 11 Neuen Sitz und Stimme im Gemeinderat haben.

CDU-Wählerblock legt zu und bleibt stärkste Fraktion

Zugelegt, um einen Sitz, hat auch der CDU-Wählerblock. Er bleibt damit die stärkste Fraktion im Rat. In der von Elisabeth Diemer-Bosch geführten Fraktion gab es vergleichsweise die größten Veränderungen, was auch durch den Rückzug lang gedienter Stadträtinnen und Stadträte erklärt werden kann. Neu sind Michael Zirn (3928 Stimmen), Benjamin Bahmann (2819), Axel Mailänder (2737), Frank Bendele (2600), Dr. Bernd Baumgartner (2244) und Hanne Bosch (2822). Die größte Zahl an Stimmen (4381) beim Wählerblock konnte Martin Herrmann auf sich verbuchen. Wiedergewählt wurden auch Jörg Bayer (4137), Elisabeth Diemer-Bosch (3754), Gabi Fetzer (3447) und Karin Häußler (3596).

Sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis für ihre Fraktion ist Elisabeth Diemer-Bosch. „Ich bin überwältigt und kurzzeitig, als es so aussah, dass wir 12 Sitze bekommen, auch sprachlos“. Die Bürgerinnen und Bürger hätten großes Vertrauen in den Wählerblock. Die Nähe zu den Menschen sei belohnt worden. „Mir war es wichtig, den Generationenwechsel hinzubekommen“, so Diemer-Bosch.

Viel Konstanz bei der SPD-Fraktion

Zweitstärkste Fraktion ist künftig, nachdem sie zuletzt mit den Unabhängigen auf gleicher Höhe gelegen war, die SPD, die ebenfalls um einen Sitz zulegen konnte. Allerdings: von den neun Stadträtinnen und Stadträte sind nur zwei neu im Gemeinderat vertreten: Sabrina Wurelly (2847) und Rainer Prechtel (1279). Erneut gewählt wurden Gaby Streicher (4232), Ute Goppelt (3032), Bernd Kluge (2997), Sylvia Gohle (2538), Udo Fehrle (2487), Klaus Kälble (2088) und Wilhelm Oszfolk (3175).

„Nach dem Ergebnis der SPD bei der Europawahl habe ich Schlimmes befürchtet“, so die Fraktionsvorsitzende Gaby Streicher, die das Ergebnis ihrer Fraktion mit dem Zugewinn von einem Sitz als „Mannschaftsleistung“ wertet. Man habe sich als Team gut geschlagen. Erfreut zeigte sich Streicher darüber, dass die jungen Kandidatinnen und Kandidaten, von denen Wurelly den Sprung ins Gremium geschafft hat, gute Ergebnisse erzielt hätten.

Einen Sitz abgeben musste die Fraktion der Unabhängigen/Grünen. Hier hat Rainer Baisch den Wiedereinzug verpasst. Neu sind dagegen Nicole Arndt (2088) und Klaus Euent (1476). Ansonsten bleibt die Fraktion unverändert, mit Martin Unseld (4087), Jens Pfrommer (3643), Alexandra Carle (3359), Dr. Erwin Kleemann (3121) sowie Martin Hörsch (1840).

Unabhängige/Grüne wollen Arbeit wie gewohnt fortsetzen

Die Fraktionsvorsitzende Alexandra Carle bezeichnete es als „schade“, dass ihre Fraktion einen Sitz verloren hatte. Es tue ihr sehr leid, dass Baisch nicht gewählt wurde. „Auch mit einem Sitz weniger werden wir unsere Arbeit wie gewohnt fortsetzen“, so die Fraktionsvorsitzende, die sich über das Abschneiden des AfD-Kandidaten entsetzt zeigte: „Es ist für mich unverständlich, was die Leute von jemandem, der sich bisher nicht für die Stadt eingebracht hat, erwarten.“

Lange sah es so aus, dass dem Gremium künftig auch ein Vertreter der FDP angehören wird. Doch die Auszählung der Briefwahl änderte das Ergebnis an ein paar Stellen.

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