Leserbrief

Nicht massig Parkplätze in Giengen

Leserbrief zur Situation des ruhenden Verkehrs in Giengen und zum Beitrag „Fast 700 Parkplätze stehen zur Verfügung“ (Ausgabe vom 10. April):

In dem Artikel wird der Eindruck erweckt, dass es in Giengens Zentrum massig Parkplätze geben würde, und die Bevölkerung nur zu faul sei, um ein paar Schritte zu gehen. Ich empfinde das nicht so. Gerade seit durch die Barfüßer-Baustelle einige Parkplätze weggefallen sind, ist rund um das Rathaus und die Fußgängerzone oft alles belegt. Man muss auch bedenken, dass durch die Schließung vieler Sparkassenfilialen nun viele Menschen ihre Bankangelegenheiten nicht mehr bei sich vor Ort erledigen können, sondern direkt in die Marktstraße kommen müssen. Sollte ich nun tatsächlich, wenn ich bei der Sparkasse etwas zu erledigen habe, oder beim Süßmuth eine Zeitung kaufen möchte, in der Schwage parken und von dort hin und her laufen müssen? Es sind auch nicht alle Menschen fit und gut zu Fuß.

Der Chirurg und das Sanitätshaus im Schlössle haben keine eigenen Parkplätze. Alle Parkplätze dort gehören der Volksbank oder sind privat. Auch in der Lederstraße sind die Parkplätze reserviert. Sollen nun gehbehinderte oder verletzte Menschen mit ihren Krücken oder Rollatoren erst mal einen halben Kilometer herhumpeln, damit sie zum Arzt kommen? Die Parkplätze an der Grabenschule waren oft noch eine gute Ausweichmöglichkeit. Die fallen nun ja auch weg. Gerade wenn Veranstaltungen in der Stadtmitte sind, wie zum Beispiel die Vesperkirche, muss man oft dreimal im Ring fahren, um einen Parkplatz zu finden, wenn überhaupt.

Dieser Parksuchverkehr ist ja für die Umwelt und die Anwohner auch nicht so toll. Natürlich wird die Situation irgendwann mal besser werden – in zehn Jahren, wenn die Tiefgaragen fertig sind, und die ganzen Baustellen beseitigt. Aber bis dahin kommt man nur in die Stadt, wenn man unbedingt muss.
Karin Burst, Giengen