2023 war kein Rekordjahr

Wie viele Menschen am besucherstärksten Tag 2023 ins Giengener Bergbad strömten

1971 besuchten fast 200.000 Menschen das Freibad auf dem Giengener Schießberg. Von solchen Zahlen kann die Stadtverwaltung heute nur träumen. Neben den Besucherzahlen plagen die Verantwortlichen ohnehin ganz andere Sorgen.

Was die exakte Besucherzahl angeht, bewegte sich die Bergbadsaison 2023 in Giengen im Vergleich der vergangenen 20 Jahre im stabilen Mittelfeld. Genau 93.638 Menschen suchten an den 114 Saisontagen zwischen dem 27. Mai und dem 17. September 2023 das Freibad auf dem Schießberg auf. Vom Rekordbesuch des Jahres 1971, als annähernd 200.000 Menschen ins Bergbad strömten, war die Besucherzahl zwar denkbar weit entfernt, das Ergebnis von 2022 wurde aber um mehr als 6.000 Besucherinnen und Besucher übertroffen. Diese Zahlen stellte die Stadtverwaltung unlängst im Gemeinderat vor.

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Die meisten Badegäste an einem Tag wurden 2023 am 9. Juli verzeichnet, als 3.894 Menschen die Kasse passierten. Wo Licht ist, ist aber immer auch Schatten: Am 29. August ließen sich gerade einmal 24 Personen ins Bergbad locken. Der stärkste Monat des vergangenen Jahres war wiederum der Juni mit insgesamt 30.103 Besucherinnen und Besuchern.

Sechs Menschen wurden 2023 im Bergbad schwer verletzt

Die Helfer der DLRG Giengen leisteten auch 2023 Hunderte Stunden ehrenamtlicher Arbeit im Bergbad. Insgesamt 47 Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer waren im Einsatz. Bei 52 Einsätzen mussten sie tatsächlich aktiv werden, dabei handelte es sich um Stürze gleichermaßen wie um Notfälle im Wasser. Bei sechs dieser Einsätze waren schwere bis schwerste Verletzungen zu beklagen.

Die Umsatzerlöse summierten sich im vergangenen Jahr auf 208.000 Euro, 20.000 Euro mehr als 2022. Die Ausgaben für den Betrieb des Freibads beliefen sich 2023 auf rund 658.000 Euro, im Jahr davor waren es 583.000 Euro gewesen. Die Differenz trägt die Stadt. Im Jahr 2021 hatten die Einnahmen unter dem Eindruck der Corona-Pandemie gerade einmal 73.000 Euro erreicht, die laufenden Kosten lagen dennoch bei 572.000 Euro.

Wasser soll künftig regenerativ erwärmt werden

Offen ist offenbar weiterhin, wie das Beckenwasser in Zukunft auf angenehme Temperatur erwärmt werden wird. Die Erneuerung des vorhandenen Gasbrenners mit 1.000 Kilowatt Heizleistung werde aufgrund der aktuellen Energiepolitik nicht weiterverfolgt. Laut Oberbürgermeister Dieter Henle sollen in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen drei Alternativen vorgestellt werden, wie das Beckenwasser künftig regenerativ erwärmt werden könnte. Der Gasverbrauch erreichte in der vergangenen Saison gut 59.000 Kubikmeter, 2022 waren es 42.000 Kubikmeter gewesen.

Bis zur Umsetzung eines neuen Heizkonzepts sollte nach ursprünglicher Planung die alte Anlage über Instandsetzungen in Betrieb gehalten werden. Zum Saisonstart  2023 habe aber, so heißt es in der Sitzungsvorlage des Gemeinderats, die bestehende Beckenwasserheizung nicht in Betrieb genommen werden können. Daher musste eine mobile Heizungsanlage eingesetzt werden. Dieses Ausweichsystem schlug mit mehr als 32.000 Euro zu Buche. Insgesamt wurde im vergangenen Jahr rund 157.000 Euro für Instandhaltungen im Bergbad aufgewandt.

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