Steiff und Aigo-Tec in Giengen

Das sagt die Gewerkschaft zu den Entlassungen

72 Mitarbeiter verlieren bei der Margarete Steiff GmbH und dem Alligator-Nachfolger Aigo-Tec ihren Job. Es geht um die Senkung von Kosten. In die Verhandlungen war und ist auch die IG Metall eingebunden. Die Betroffenen müssen sich jetzt entscheiden, ob sie in eine Transfergesellschaft wechseln wollen.

Das sagt die Gewerkschaft zu den Entlassungen

„Die Gespräche mit den betroffenen Mitarbeitern sind Anfang der Woche gelaufen“, sagt Tobias Bucher, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Heidenheim. Wenige Tage davor war mitgeteilt worden, dass beim Plüschtierhersteller 26 Arbeitsplätze wegfallen und bei Aigo-Tec, vormals Alligator, 46 Mitarbeiter entlassen werden.

Wie der Geschäftsführer der Steiff-Beteiligungsgesellschaft Christian Dahl sagte, sei der harte Schnitt notwendig, um Kosten zu senken. Durch die Corona-Pandemie sei es zu einer akut verschlechterten Auftragslage beziehungsweise Konsumentennachfrage gekommen.

„Die Zahlen sind leider so schlecht. Wir hatten keine andere Möglichkeit, als uns auf Verhandlungen einzulassen. Der Schnitt war leider notwendig“, sagt Bucher von der IG Metall. Niemand habe es sich einfach gemacht. Es sei ein Wirtschaftsgutachten erstellt und dieses überprüft worden.

Die Kostensituation sei in der Tat sehr angespannt. „Das wäre nicht mehr lange gut gegangen“, sagt der 2. Bevollmächtigte. Man sei deshalb sehr schnell konstruktiv und ergebnisorientiert in die Verhandlungen gegangen.

Welche Mitarbeiter bei Steiff und Aigo-Tec in Giengen entlassen werden

Betroffen seien bei Aigo-Tec hauptsächlich Mitarbeiter aus der Produktion, besonders aus den Bereichen Handmontage und Galvanik. Bei Steiff fielen hauptsächlich Arbeitsplätze im administrativen Bereich weg. „Es geht dabei auch um langjährige Betriebszugehörigkeiten“, so der Gewerkschaftsvertreter.

Als Erfolg wertet Bucher, dass es gelungen sei, eine Transfergesellschaft zu gründen, in die Mitarbeiter bei Steiff für sechs beziehungsweise zwölf Monate und bei Aigo-Tec alle für zwölf Monate wechseln können.

Den Part der Transfergesellschaft übernehme die Refugio. „Sie ist gut vernetzt und hat eine gute Vermittlungsquote. Die Mitarbeiter haben dort eine reelle Chance“, so Bucher.

Die Betroffenen müssen sich nun entscheiden, ob sie einen Aufhebungsvertrag unterschreiben oder in die Auffanggesellschaft wechseln wollen. Bereits Mitte der Woche habe es eine Informationsveranstaltung der Refugio gegeben. Nun gehe es in Beratungsgespräche.

„Wir hoffen, dass jetzt die Weichen für eine gute Zukunft gestellt sind“, so Bucher.