Modernisierung

In den nächsten Sommerferien: Neuerung für Radler am Giengener Gymnasium geplant

Radfahren ist nicht nur bei älteren Giengenerinnen und Giengenern im Trend. Auch Schülerinnen und Schüler greifen offenbar aufs Zweirad zurück. Die Infrastruktur hinkt da jedoch hinterher.

Wer in Giengen mit dem Rad unterwegs ist, wird an der ein oder anderen Stelle vor Probleme gestellt: Radwege enden beispielsweise abrupt, es mangelt an Beschilderung oder es gibt gar keine Möglichkeit, Radwege zu nutzen und so mit seinem Zweirad sicher voranzukommen – etwa, wenn man stadteinwärts auf der Beethovenstraße unterwegs ist.

Dass Nachholbedarf besteht, haben Stadtverwaltung und Gemeinderat erkannt und bereits vor gut zwei Jahren ein umfangreiches Radverkehrskonzept, das extern erarbeitet wurde, beschlossen. „Gezielt, aber angepasst an die finanziellen Möglichkeiten, planen und realisieren wir unser Radverkehrskonzept: ein durchgängiges, sicheres Radnetz und moderne Radabstellanlagen“, sagte Oberbürgermeister Dieter Henle jüngst bei der Einbringung des städtischen Etats für 2026.

Größtes Ziel bei der Umsetzung des Konzepts ist sicherlich eine sichere Ost-West-Achse für Radfahrende. Geplant ist ein durchgängiger Radweg von Hohenmemmingen bis zu den Schulen in der Schwage. Die Realisierung steht im Zusammenhang mit der wohl größten Straßenbaustelle, die Giengen in den vergangenen Jahrzehnten gesehen hat: der Umgestaltung der Planiestraße und der Memminger Straße. Das ist grob für 2027 vorgesehen.

Schneller und auch einfacher umzusetzen ist ein Teilbereich des Rad-Konzepts: die Schaffung von sicheren Abstellmöglichkeiten an Schulen, im Speziellen am Margarete-Steiff-Gymnasium. Die vorhandene Fahrradabstellanlage ist in die Jahre gekommen und ist nicht mehr kompatibel
mit den Fahrrädern neuesten Typs.

Nach Einschätzung von Armin Fechter vom städtischen Eigenbetrieb Gebäudemanagement, sei auch ein Trend zu beobachten, dass Fahrradfahren auch unter Schülerinnen und Schülern weiter an Beliebtheit gewinnt. Am Gymnasium sei nicht nur das Alter der Anlage ein Problem, es mangele überdies auch an Stellflächen.

Eine Planung sieht vor, im Ostbereich einen überdachten Doppelparkerstellplatz für insgesamt 32 Fahrräder zu schaffen, der ausschließlich von der Lehrerschaft zu nutzen sein soll und abschließbar ist.

Im Südbereich sollen Stellplätze für insgesamt 184 Fahrräder auf befestigter Fläche geschaffen werden.
44 Bügel sollen im Freien installiert, 48 Bügel überdacht werden.

Zunächst war die Umsetzung im nun zu Ende gehenden Jahr anvisiert worden. Doch es gab offenbar Nacharbeiten in der Planung zu erledigen und es wird in der Umsetzung eine Priorisierung geben: Der Eigenbetrieb Gebäudemanagement hatte sich nach Auskunft Fechters um die Aufnahme in ein Förderprogramm bemüht – genauer gesagt ging es um eine Anmeldung zur Programmaufnahme
nach der Verwaltungsvorschrift zur Durchführung des Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes
Rad- und Fußverkehr – und wurde Ende Mai 2025 aufgenommen. Da für die Bewilligung des Zuschussantrages weitere Unterlagen vonnöten waren, sei das Ingenieurbüro G+H aus Giengen beauftragt worden, diese zu erstellen.

Gefördert werden ausschließlich die Stellplätze im Südbereich, deshalb sollen die Stellplätze im Ostbereich zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden. Heißt: die Schülerinnen und Schüler haben Vorrang, die Lehrerinnen und Lehrer müssen warten. Bis zu 75 Prozent der Kosten könnten bei positivem Bescheid bezuschusst werden.

„Die Umsetzung wird sicher im kommenden Jahr erfolgen. Wir haben die Sommerferien eingeplant“, so Fechter. Um das Stadtbild einheitlicher zu gestalten, sollen in der Friedrich-List-Straße – also zwischen Realschule und Lina-Hähnle-Straße – nach deren Umgestaltung die gleichen Abstellmöglichkeiten geschaffen werden wie am Gymnasium.

Geld für sicheren Schulweg eingeplant

Wie Oberbürgermeister Dieter Henle in seiner Rede zum Haushalt der Stadt für das kommende Jahr informierte, würde 2026 dazu genutzt, weiter Bordsteine abzusenken und die Markierungen und Ausschilderungen zu verbessern.

Im Jahr 2026 seien 25.000 Euro für die konzeptionelle Umsetzung des Radverkehrskonzepts unter dem Stichwort „Sicherer Schulweg“ in den Haushalt eingestellt.