Der zweite Giengener Adventsmarkt hat die bereits gelungene Premiere vom vergangenen Jahr noch einmal übertroffen und dürfte sich damit etabliert haben. Von Donnerstagabend bis zum späten Sonntagnachmittag dauerte das Geschehen vor dem Rathaus und entlang der Marktstraße an, mehrere tausend Besucher ließen sich vom Ambiente, vom kulinarischen und kulturellen Angebot anlocken.
„Es lief ziemlich gut“, sagte Giengens Kulturamtsleiter Andreas Salemi und klang dabei überaus zufrieden. Die Wettervorhersagen für das Wochenende waren eher durchwachsen gewesen, aber die meisten der angekündigten Schauer blieben aus. Lediglich am Samstagnachmittag fiel etwas Regen – kein Vergleich aber mit 2024, als die Markttage zum Teil recht verregnet waren.
Besonders beliebt waren an den Markttagen die Abendstunden, in denen es in der Marktstraße regelrecht eng wurde. Die Besucherinnen und Besucher tummelten sich an den Buden, labten sich an Glühwein und Punsch, an süßen und pikanten Häppchen.
Viel Livemusik auf dem Adventsmarkt
Ein im Vergleich zu vielen anderen Märkten herausragendes Merkmal ist der große Anteil an kulturellen Live-Darbietungen. „Wir wollen bringen, was es sonst nicht so oft gibt“, sagt Salemi, sprich: lokale Künstler und Rockmusik wechseln sich mit klassischen weihnachtlichen Einlagen ab. Für das kulturelle Programm zeichnete Gisela Deißler verantwortlich, während die federführende Organisation des Marktes dieses Jahr erneut in den Händen von Zoltán Ignácz lag.
Während der Auftakt am Donnerstagabend noch den Giengener Turmbläsern gehörte, sorgte im Anschluss die Stadtkapelle für Stimmung. Am Freitagnachmittag trat die Schulband der Robert-Bosch-Realschule auf der Bühne vor dem Rathaus auf, gefolgt von Giengener Kindergartenkindern und dem Jugendblasorchester der städtischen Musikschule. Am Samstagnachmittag gehörte die Bühne der inklusiven Band „Schlagwerker“, bevor am Abend die Rockrevue „Noisepollution“ das Zepter übernahm. Die Nikoläuse und Engel aus Dattenhausen hatten ihren schon bewährten Auftritt am Sonntagnachmittag, gefolgt vom „Bläserkraftwerk“ und dem Jugendchor des Liederkranzes Landshausen. Die Musikschule präsentierte zum Abschluss schließlich ein Weihnachtskonzert in der Stadtkirche.
Markt soll auch 2026 stattfinden
Der neue Standort für den seit 2024 allein von der Stadt Giengen veranstalteten Adventsmarkt hat sich nach Salemis Einschätzung bewährt. Die Giebelbeleuchtung an den Häusern sorge für heimelige Atmosphäre. Überwiegend komme der Markt in seiner neuen Form gut an, so Salemi. Es gebe zwar auch Stimmen, die den Markt gerne auf dem Kirchplatz oder auf dem früheren Standort bei Steiff sehen würden, die Mehrzahl scheint aber zufrieden zu sein.

Nicht zuletzt deshalb soll der Adventsmarkt auch eine Zukunft haben. Der städtische Haushalt für 2026 ist zwar vom Gemeinderat noch nicht beschlossen, die nötigen Mittel für den Adventsmarkt 2026 sind aber im Entwurf eingestellt. Bis zum nächsten Markt in einem Jahr soll nach derzeitiger Planung auch die „Barfüßer“-Großbaustelle abgeschlossen sein. Dann könnten die auf der Markstraße platzierten Stände und Buden noch etwas mehr zusammenrücken und ein kompakteres Bild abgeben. Ob und wie sich die „Barfüßer“-Gastronomie an künftigen Märkten beteiligen wird, ist indes noch offen.
Auswirkungen auf künftige Märkte hat auch die Tatsache, dass der geplante Bau des Dienstleistungszentrums gegenüber dem Rathaus auf unbestimmte Zeit verschoben ist: Einschränkungen durch einen neuerlichen Baustellenbetrieb entfallen dadurch vorläufig.
„Adventszauber“ bei Steiff gestartet
Bis einschließlich 2023 veranstalteten die Stadt Giengen und die Firma Steiff einen gemeinsamen Adventsmarkt, dann zog sich der Kuscheltierhersteller aus der Organisation zurück und bietet seither ein eigenes Programm an. Am vergangenen ging es los, auch an den beiden kommenden Wochenenden wird unter dem Motto „Adventszauber“ im Steiff-Museum und drumherum ein breites Programm.