Innenverdichtung in Sachsenhausen

Einst ein Kinderfestplatz, bald ein Baugebiet?

Mehrere Einfamilien- oder Doppelhäuser könnten bald in Sachsenhausen entstehen. Den Entwurf des Bebauungsplans hat der Gemeinderat jetzt abgesegnet. Was geplant ist.

Einst ein Kinderfestplatz, bald ein Baugebiet?

Jeder, das betonte CDU-Stadtrat Werner Bader, der in Sachsenhausen schon mal Kinderfest gefeiert habe, wisse, was hier geopfert wird. Damit meinte er den Abriss der Neuen Schule in Giengens kleinstem Teilort und den damit verbundenen Bebauungsplan, der für die dann frei werdende Fläche im Osten des Ortes fünf neue Einfamilienhäuser (oder je nach Wunsch auch Doppelhäuser) vorsieht, um der zuletzt viel beschworenen Innenverdichtung in Städten und Gemeinden Rechnung zu tragen.

Gutes Beispiel für Innenverdichtung in Sachsenhausen

Unterrichtet worden ist in der Schule schon lange niemand mehr, die Kinder aus Sachsenhausen besuchen die Schule in Hohenmemmingen. Für die Vereine und die Feuerwehr gibt es seit der Eröffnung des neuen Dorfhauses auch ausreichend Platz. „Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Stadtverwaltung und der Gemeinderat gewillt sind, innerorts zu verdichten. Eigentümer sollten öfter über ihren Schatten springen, um das zu ermöglichen. Hier ist es jetzt eine gelungene Sache“, so Bader. Von Anfang an sei geplant gewesen, dass der Teilort dafür, dass er ein Dorfhaus bekomme, beim Baugebiet mit der Stadtverwaltung an einem Strang ziehe.

Jetzt hat der Gemeinderat den Entwurf für den Bebauungsplan einstimmig beschlossen, nachdem vorab ein paar Änderungen vorgenommen worden waren. In Summe beträgt die Wohnbaufläche rund 5510 Quadratmeter.

Spielplatz bleibt erhalten

Momentan gibt es in Sachsenhausen gar keine freien Bauplätze. Auf der neuen Fläche, die sich zwischen der Straße „Im Ebersbach“ und dem Unterbechinger Weg befindet, können in naher Zukunft fünf Einfamilienhäuser mit je zwei Vollgeschossen entstehen. Gebäudehöhen und Dachformen sind festgelegt, abgesehen davon sollen die späteren Bauherren viel Spielraum bei der Umsetzung haben. Der schon vorhandene Spielplatz soll erhalten werden, was aber nur funktioniert, wenn ein paar Spielgeräte versetzt werden. Die Grundstücke sollen durch eine neue, durchgehende Straße erschlossen werden, die ein verkehrsberuhigter Bereich werden soll.

Stellplätze werden inner- und außerhalb der Grundstücksflächen zulässig sein, nachzuweisen sind dem Bebauungsplan zufolge pro Wohneinheit 1,5 Stellplätze, dazu zählen auch Garagen und Carports. Auf Nachfrage von Stadtrat Olaf Holzer (CDU) wurde vor der Abstimmung erklärt, dass man im verkehrsberuhigten Bereich parken dürfe, aber nur in dafür ausgewiesenen Flächen.

Oberbürgermeister Dieter Henle nannte den einstimmig angenommenen Bebauungsplan einen schönen Erfolg in Sachen Innenverdichtung, der auch dank der Dorfgemeinschaft in Sachsenhausen möglich werde, die zu ihrem Wort stehe.

Mit dem Baugebiet soll es schnell vorangehen: Eine Umweltprüfung brauche es bei einer Innenverdichtung dieser überschaubaren Größe nicht.

Wilhelm Oszfolk (SPD) erklärte in diesem Rahmen, dass Innenverdichtung grundsätzlich gut sei, man künftig aber besser aufpassen solle, mehr Abstand als nur zweieinhalb Meter zum Nachbarhaus zu gewährleisten. Von einem Fall in der Südstadt sei ihm das bekannt. Als Rückmeldung wurde ihm erklärt, dass es sich bei den zweieinhalb Metern um die Rechtsgrundlage handle. An diesem Sicherheitsabstand könne man manchmal nicht allzu viel ändern.