Die Botschaft von Seiten des Investors ist klar: Am Umbau des ehemaligen Johanneshauses an der Giengener Bahnhofstraße soll nicht gerüttelt werden. Das lässt das in Berlin ansässige Unternehmen Ffire über die Stadtverwaltung Giengen mitteilen. Demnach stehe auch die als Betreiberin vorgesehene Berliner Unternehmensgruppe Inter Pares weiter hinter dem Projekt in Giengen. Der weitere Zeitplan bleibt jedoch zunächst offen.
In dem bis 2019 von den Johannitern betriebene Pflegeheim wurde bereits im Frühjahr 2022 mit der Entkernung begonnen. Ziel war und ist offenbar, eine den aktuellen Ansprüchen genügende Pflegeeinrichtung zu schaffen, in der es knapp 60 Einzel- sowie mehrere Partnerzimmer geben soll. Im Bestandsbau waren Doppelzimmer vorhanden, die heute in der Pflege nicht mehr vorgesehen sind. Durch einen aufwändigen Umbau sollen die Grundrisse des ursprünglich 1991 eingeweihten Gebäudes angepasst und modernisiert werden. Die Fertigstellung war für Mitte 2023 angepeilt.
Schon sechs Millionen Euro investiert
Bislang hat Investor Ffire nach eigenen Angaben bereits rund sechs Millionen Euro in das Johanneshaus investiert. Zu den aufgelaufenen Kosten dürfte neben der Projektentwicklung und der Entkernung vor allem der Erwerb von Immobilie und Grundstück zählen. Die Umbauarbeiten wurden jedoch im Herbst 2022 eingestellt. Seither sind die leeren Fensterhöhlen mit Folien verhängt, das hinter dem Bauzaun sprießende Unkraut wird gelegentlich entfernt.
Als Grund für den Baustopp wurde später das zeitweise Fehlen eines Bauleiters genannt. Auch von Umplanungen zur Optimierung der Grundrisse war die Rede. Obwohl die Stadt Giengen Anfang 2023 die Baugenehmigung für den Umbau erteilte, ruhen die Bauarbeiten bis heute. Mehrere neue Starttermine wurden seither genannt, zu halten war offenbar keiner.
Gespräche über Finanzierung laufen
Zuletzt hieß es im März dieses Jahres, bis Mitte Mai solle eine Lösung für die Finanzierung vorliegen – Voraussetzung für den Weiterbau. „Wir sind wegen des schwierigen Umfelds in der Immobilienwirtschaft mit einer sehr herausfordernden Finanzierung konfrontiert“, teilte Ffire-Geschäftsführer Manfred Müntjes damals mit. Zu den Herausforderungen trug bei, dass für das Projekt bereits zugesagte KfW-Fördermittel an eine Fertigstellung bis 2026 geknüpft waren. Dieser Zeitplan ist längst nicht mehr zu halten.
Derzeit laufen laut Informationen aus dem Giengener Rathaus noch Gespräche, wie die KfW-Förderung „neu aufgesetzt“ werden könnte. „Ferner setzen die Kreditinstitute für die Unterstützung des Projektes einen erhöhten Eigenkapitalanteil voraus“, teilt OB Dieter Henle mit. Die dafür laufenden Verhandlungen nehmen demnach weiter Zeit in Anspruch. Der genaue Zeitplan für den Weiterbau und die Fertigstellung des Johanneshauses ist offen, im Rathaus ist man jedoch „überzeugt, dass das Projekt, wenn auch mit zeitlichem Verzug, wie geplant umgesetzt werden wird.“