Warum Gerstetten zwei Hutewälder schaffen will
Im Rahmen der baden-württembergischen Biotopvernetzung tut sich auch etwas in Gerstetten: Zunächst soll eine rund fünf Hektar große Fläche am Greuthhang, dann eine ein Hektar große Fläche am MSC-Gelände in einen Hutewald zurückverwandelt werden. Ein Hutewald ist eine Waldweide, also eine als Weide genutzter Wald. Die dafür charakteristischen Huteeichen und Weidbuchen sind zwar in den betreffenden Flurstücken erhalten geblieben, allerdings sind die ehemals lichten Wälder, weil sie lange nicht bewirtschaftet wurden, zum Teil sehr dicht und dunkel geworden, sodass viele wärme- und lichtbedürftige Arten der trockenen Lebensräume verschwunden sind.
Auch Springnattern sollen profitieren
Das soll nun, wo möglich, rückgängig gemacht werden. Davon sollen etwa die Springnatter und andere Arten profitieren. Im ersten Schritt werden die Flächen aufgelichtet. Etwa 40 Prozent des Holzvorrats, darunter die alten, markanten Weidebäume, sollen auf den Flächen verbleiben. Anschließend wird weiterer Wald durch Beweidung, angedacht sind Schafe oder Ziegen, weiter zurückgedrängt. Das Ziel ist es, wieder einen lichten Wald zu erhalten. Im Herbst 2024 sollen die Rodungsmaßnahmen durchgeführt werden. 100.000 Euro wird die Maßnahme kosten, 90 Prozent werden davon gefördert.