So steht es um die neue Rettungswache in Gerstetten
Die erste Etappe ist schon in trockenen Tüchern, sagte Bürgermeister Roland Polaschek in der Gemeinderatssitzung am Dienstag. Und meinte die Gerstetter Rettungswache. Polizei und DRK sind schon vor Ort. Jetzt fehlt mit der Feuerwehr nur noch die dritte Blaulichtfraktion im neuen Rettungszentrum in Gerstettens Norden. Er hofft auf den Spatenstich für die neue Feuerwache im Frühjahr 2025 und die Verwaltung kalkuliert mit einer Bauzeit von etwa eineinhalb Jahren. Man habe das Projekt mehrfach verschoben, aber jetzt gebe es kein Zurück mehr, fand Werner Häcker (FWV).
Rund acht Millionen Euro investiert die Gemeinde in die neue Feuerwache an der Heuchstetter Straße. Viel Geld, befanden Elisabeth Dauner (FWV) und auch Joachim Günther (FWV), aber: „Bei so vielen begeisterten Freiwilligen in der Feuerwehr, sehe ich das als Notwendigkeit an“, so Dauner.
Bürgermeister Roland Polaschek belegte die Begeisterung für das Ehrenamt mit Zahlen: 233 aktive Feuerwehrleute, 104 Jungen und Mädchen in der Jugendfeuerwehr und 86 Personen in der Seniorenwehr. „So viele waren es noch nie. Wir sind stolz darauf und zufrieden, aber dürfen uns nicht auf diesem Erfolg ausruhen. Wir müssen auf dem Laufenden bleiben.“ Und dazu gehören für ihn eben auch die neuen Räume für die Wehr. Dazu komme: „Die Lindenhalle hat auch acht Millionen Euro gekostet und wir haben es schuldenfrei hingekriegt. Wir sind finanziell noch nie besser dagestanden als jetzt, also schaffen wir das natürlich auch.“
Doch auch wenn man finanziell gut dasteht, erhofft man sich natürlich eine finanzielle Förderung für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses, das acht Garagen sowie einen Übungsturm beinhalten wird. Laut Rudolf Stang (Ordnungsamt) rechne man aktuell mit 410.000 Euro, aber: „Das Land überarbeitet derzeit Fördersätze und wir hoffen auf eine satte Erhöhung auf rund 800.000 Euro.“
Neue Einsatzkleidung für die Gerstetter Feuerwehr
Und die Feuerwehr darf sich nicht nur auf neue Räumlichkeiten freuen, sondern auch auf 230 neue Einsatzjacken und -hosen. Die aktuelle Einsatzkleidung wurde laut Stang in den Jahren 2009 und 2010 beschafft. Nun habe die Feuerwehr mehrere Modelle geprüft und sich für die Produkte der Firma Fireliner aus Weinstadt zum Preis von rund 1100 Euro pro Stück entschieden. Die Beschaffung der Einsatzkleidung zum Gesamtpreis von rund 253.000 Euro soll auf drei Jahre gestreckt werden. Bürgermeister Polaschek: „Die Feuerwehrleitung hat sich, was Leichtigkeit, Feuerabweisung und Tragekomfort angeht, für dieses Modell entschieden. Es gibt auch Einsatzkleidung, die doppelt so teuer ist. Das ist trotzdem viel Geld, aber es hilft nichts, wir brauchen das.“ Das sah auch der Gemeinderat so und stimmte einstimmig für die Anschaffung.
Ebenso stimmte der Gemeinderat für die Erhöhung der Aufwandsentschädigung für Einsätze der Feuerwehr von zwölf auf 15 Euro pro Stunde. Im vergangenen Jahr kamen 2011 Einsatzstunden, 1787 Übungsstunden und etwa 500 Sitzungsstunden zusammen. Bei gleichbleibenden Einsatzzahlen geht die Verwaltung von Mehrkosten in Höhe von 8000 Euro pro Jahr durch die Erhöhung aus.