Mit Headliner „Brainstorm“

Das erwartet Besucherinnen und Besucher beim Bandlift-Festival 2025 auf dem Gerstetter Flugplatz

Vor zehn Jahren wurde das Bandlift-Festival bei Gerstetten zum ersten Mal veranstaltet. Es wurde zu einem großen Erfolg, der in den folgenden Jahren nur weiter wuchs. Auch 2025 haben die Veranstalter wieder ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt.

Wie die Zeit vergeht..., möchte man mit Blick auf das Bandlift-Festival in Gerstetten fast schon melancholisch sagen. Gerade noch wurde es als neue Idee aus der Taufe gehoben, schon ist es zehn Jahre alt. Gerade noch zog es vom Skilift auf den Flugplatz um, schon findet es zum dritten Mal auf letzterem statt. Grund zu echter Melancholie gibt es aber keinen, immerhin scheint das Bandlift weiterhin nur von Höhe zu Höhe zu schreiten.

Auch 2025 soll an vier Tagen, von Donnerstag, 17. Juli, bis Sonntag, 20. Juli, wieder viel geboten werden. Insgesamt 56 Musikformationen stehen auf dem Plan, verteilt auf die Chornacht am Donnerstag, den Hauptteil des Festivals am Freitag und Samstag und den Jugendtag der Blasmusik am Sonntag. Der Ablauf bleibt also gleich wie in den vergangenen zwei Jahren. Neu ist laut Jürgen Berger, dem Vorsitzenden des Musikvereins Gerstetten und Mitorganisator des Festivals, dass es 2025 mit „Brainstorm“ einen echten Headliner gibt.

Die Power-Metal-Band, die ursprünglich aus Gerstetten kommt, habe man über Kontakte zu einem Bandmitglied herholen können. „Das ist schon etwas Besonderes zum zehnjährigen Bestehen des Bandlifts“, sagt Berger. Möglich wird das nur durch die Unterstützung von Sponsoren. Da das Festival für Besucherinnen und Besucher umsonst ist, können auch keine Gagen an Musiker gezahlt werden. Aber zumindest die bei einem Auftritt entstehenden Kosten erstatten die Veranstalter den Bands.

Mehr Platz für Übernachtungsgäste

Am Ablauf gibt es ansonsten keine Veränderungen gegenüber dem Vorjahr, am Gelände nur kleinere: Die Camping-Bühne wird vergrößert, um sie besser vor Regen schützen zu können. Aufgrund des teils wechselhaften Sommerwetters wird auch ein Zelt aufgestellt, das Besucherinnen und Besuchern zusätzlich zum Hangar Schutz vor Regen bieten soll.

Da es laut Berger immer mehr Nachfrage nach Camping gibt, wird der dafür reservierte Bereich vergrößert. Für die Benutzung des Campingplatzes wird eine geringe Gebühr erhoben, das Geld investiert das Bandlift-Team in Sanitäranlagen und in ein dann kostenloses, gemeinsames Frühstück für alle Übernachtungsgäste.

Platzmangel wird es auf dem weitläufigen Flugplatz trotzdem nicht geben. Ein Vorteil für das Festival, auch wenn die Organisatoren um Berger kein unbegrenztes Wachstum wollen. Denn eine wahre Großveranstaltung soll das Bandlift nicht werden, weil das mit verschieden Auflagen verbunden wäre. „Uns ist ein niedrigschwelliger Zugang wichtig“, sagt Berger, und für eine Großveranstaltung müsse man zum Beispiel das Gelände einzäunen und Einlasskontrollen einführen.

Wie alles begann

Die Beliebtheit des Bandlifts bei seinen Besucherinnen und Besuchern aber ist nicht bestreitbar. Schon die erste Austragung im Jahr 2015 übertraf dahingehend die Erwartungen. Das Festival entstand aus den privaten Geburtstagsfeiern von Sebastian Jäger, zu denen er sich gerne Bands einlud, und einem Frühschoppen, das der Musikverein einst am Skihang ausgerichtet hatte. „Wir haben gesagt 'Lasst uns etwas Kleines machen'“, so Berger, aber auch 2015 gab es bereits zwei Bühnen und zwei Tage lang Musik.

Zu Anfang war das Festival sehr auf Nachwuchsmusiker fokussiert und bot einen Bandcontest, bei dem viele Gruppen ihren ersten großen Auftritt hatten. Dazu gehörte auch die Band „Van Holzen“, die 2015 den ersten Nachwuchscontest gewann und nun ihr zehnjähriges Bestehen mit einem Auftritt auf dem Bandlift 2025 feiern kann. „Ein schönes Beispiel für unserer Idee“, findet Berger.

Ein großer Einschnitt für das Bandlift, wie auch für alle anderen Veranstaltungen, war die Zeit der Corona-Pandemie. Nachdem das Festival 2020 ausfallen musste, wurde es 2021 als „Bandlift im Dorf“ zurückgebracht, wofür zehn Bühnen in ganz Gerstetten verteilt und Gruppen mit begrenzter Größe von Bühne zu Bühne geführt wurden.

Vom Skihang zum Flugfeld

Nach der Pandemie fand das Bandlift noch einmal am Skihang statt, aber die beengten Verhältnisse am Hang und im Tal sorgten für Probleme, vor allem bei der Logistik. So gab es zum Beispiel keine Wasserleitung dorthin, weshalb ein ständiger Pendelverkehr das nötige Wasser anliefern musste. Irgendwann war klar, dass ein neuer Ort hermusste, und die Wahl fiel auf den Flugplatz. Das rief laut Berger nicht wenige kritische Stimmen auf den Plan. Nach dem Festival habe er aber fast nur noch Lob gehört.

So wie es aktuell aussieht, wird sich am Austragungsort in den nächsten Jahren auch nichts ändern. Mit dem Flugsportverein sind laut Berger schon die nötigen Vereinbarungen getroffen, und mit einem plötzlichen Rückgang der Beliebtheit ist auch im zehnten Jahr seit der Bandlift-Gründung nicht zu rechnen.

Ein Blick auf das Programm

Das Bandlift beginnt am Donnerstag um 17.30 Uhr mit der Eröffnung der Chornacht. Verschiedene Chöre treten ab 18 Uhr im Halbstundentakt auf, um 22.30 Uhr singen alle gemeinsam als Massenchor.

Am Freitag gibt es ab 17 Uhr Musik auf drei Bühnen. Ab 21 Uhr spielt "Brainstorm" auf der Hauptbühne, der letzte Auftritt der Nacht beginnt um 1.50 Uhr.

Am Samstag spielt die erste Band ab 16 Uhr und die letzte ab 1.50 Uhr. Ebenfalls um 16 Uhr findet an diesem Tag die "Biermeile" statt. Dabei müssen Teilnehmer in vier Runden ein Rennen über insgesamt eine Meile (1,6 Kilometer) absolvieren. In jeder Runde muss in einer designierten Trinkzone ein kleines Bier geleert werden.

Der Festival-Sonntag beginnt um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst im Grünen, dann gibt es den ganzen Tag lang Blasmusik zu hören. Um 13 Uhr tritt ein Massenchor auf. Weitere Informationen zum Programm gibt es unter www.bandlift.de