Mehr als 400 Mitglieder haben die Jugendfeuerwehren im Landkreis Heidenheim. Das bringt auch einige Herausforderungen in Kommunikation und Miteinander mit sich. Von Mittwoch, 30. Juli, bis Sonntag, 3. August, muss die Absprache passen. Dann findet das jährliche Jugendfeuerwehrzeltlager des Kreisfeuerwehrverbandes in Eglingen statt. Im Vorfeld blickt Markus Willi, Jugendbetreuer der Feuerwehr Demmingen, auf die Entwicklung der Jugendfeuerwehr und die Zukunft des Ehrenamtes.
Große Zusammenkunft in Eglingen
Für fünf Tage kommen die Mitglieder der Jugendfeuerwehren in zwei Wochen zusammen, um gemeinsam beim Zeltlager Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen und vor allem viel Spaß zu haben. Der Startschuss fällt am Mittwoch mit dem Aufbau. Für den Donnerstag ist ebenfalls der weitere Aufbau eingeplant, bevor es anschließend die feierliche Lagereröffnung gibt. Ein eher ruhiges Programm, wenn man die folgenden Tage betrachtet.
Am Freitag stehen dann die ersten Aktivitäten für die Jugendlichen an. Mit Bullriding, einem Kletterturm, XXL-Menschenkicker und einem Bungeerun gibt es einiges an spannenden Möglichkeiten, um sich die Zeit zu vertreiben. Am darauffolgenden Samstag gibt es eine Lagerolympiade und das große Abschlussfest, bevor am Sonntag das Zeltlager gemeinsam abgebaut wird.
416 Mitglieder im Landkreis
„Die Zusammenarbeit mit anderen Jugendfeuerwehren ist enger geworden“, sagt Markus Willi und blickt auf die 26-jährige Geschichte der Jugendfeuerwehr in Demmingen zurück. Laut Willi hat sich das Wirken der Jugendfeuerwehr in Demmingen seit der Gründung im Jahre 1999 stetig weiterentwickelt. Der Fokus liege heutzutage nicht mehr nur auf Übungen und Technik, sondern auch auf Freundschaft, Zusammenhalt und Spaß.
Das könnte einer der Gründe sein, weshalb die Jugendfeuerwehren im Landkreis immer beliebter werden. Laut Jochen Hammeley, Kreisjugendfeuerwehrwart, seien die Zahlen im Kreis in den vergangenen zehn Jahren stetig nach oben gegangen: Während im Jahr 2014 336 Mädchen und Jungen den Jugendfeuerwehren angehörten, ist die Zahl im Jahr 2024 schon bei 416.
Markus Willi zeigt sich optimistisch, dass diese Entwicklung auch in kommenden Jahren Bestand hat. „Wenn man gemeinsam dran bleibt, wird die Jugendfeuerwehr weiterhin stark bleiben“, sagt er. Gerade in ländlichen Gebieten sei die Feuerwehr laut dem Demminger mehr als nur ein Hobby: „Sie bringt junge Leute zusammen, schafft Gemeinschaft und zeigt, wie viel Spaß Ehrenamt machen kann.“
Schwierigkeiten im Ehrenamt
Doch auch Markus Willi sieht als Jugendbetreuer einige Herausforderungen, die nicht nur die Feuerwehr in Demmingen betreffen. Als Jugendbetreuer sei es manchmal gar nicht so einfach, die Jugendlichen immer wieder zu motivieren oder sich neue Übungen auszudenken, alle bei Laune zu halten und dabei auf jeden Einzelnen einzugehen.
Für Jochen Hammeley besteht auch eine große Herausforderung im Alter der Jugendlichen. Das Eintrittsalter in die Jugendfeuerwehr liege bei zehn Jahren. Laut Hammeley sind zu diesem Zeitpunkt schon viele in einem Sportverein tätig. Die Schwierigkeit liegt dann darin, die Mitglieder an sich zu binden bis zum Übertritt in die Einsatzabteilung mit 17 Jahren.
„Hier spielt auch die schulische und berufliche Weiterbildung mit rein. Wenn dann das Studieren kommt, verlieren wir die meisten wieder. Aber auch durch Wohnortwechsel, da die Eltern in einer anderen Region einen Job erhalten“, so Hammeley. Dieser Prozess sei für die Zukunft der Feuerwehr sehr wichtig, da in den vergangenen zehn Jahren gerade einmal um die acht Prozent aus der Jugend in die Einsatzabteilung wechselten.
Zahlen und Daten der Jugendfeuerwehren
Im Jahr 2024 zählten die Feuerwehren im Landkreis 416 Jugendliche, davon 101 Mädchen und 316 Jungs. Das sei zwar ein leichter Rückschritt zum Vorjahr (434), jedoch entwickle sich die Jugend stetig weiter, was man an den Zahlen aus dem Jahr 2014 sehen kann (336). Die mitgliederstärkste Jugendfeuerwehr ist wenig überraschend die Gerstetter Abteilung mit 96 Mitgliedern. In den fünf Jugendgruppen aus Gerstetten, Gussenstadt, Dettingen, Heldenfingen und Heuchlingen befinden sich 60 Jungs und 36 Mädchen.