Nochmals zur Konstellation: Der FCH steht auf Rang 16, würde damit die Relegation gegen den Dritten der 2. Liga bestreiten, hat drei Punkte Rückstand auf St. Pauli sowie Hoffenheim und das schlechtere Torverhältnis. Die Heidenheimer müssen also gewinnen, auf Niederlagen der Kontrahenten hoffen und gegenüber St. Pauli (das zu Hause gegen Schlusslicht Bochum spielt) völlig unrealistische 13 Tore, gegenüber Hoffenheim (das Bayern München erwartet) sieben Treffer gutmachen.
Gibt’s einen „verrückten“ letzten Spieltag?
Klar, an letzten Spieltagen passieren die verrücktesten Dinge, immer wieder wird in diesen Tagen an den fast unmöglich erscheinenden Klassenerhalt von Eintracht Frankfurt 1999 (und das Leid des 1. FC Nürnberg) erinnert. Doch Frank Schmidt will keinesfalls über irgendwelche irren Konstellationen nachdenken. „Wir rechnen gar nicht, sondern sind gut beraten, auf unser Spiel zu schauen“, macht der FCH-Coach klar.
Das einzige Thema die ganze Trainingswoche über sei gewesen, wie man gegen Bremen spielt. Zwar hat Werder (Rang acht mit 48 Punkten) zuletzt den Sprung in die internationalen Wettbewerbe quasi verpasst (auch hier gibt es noch eine rein theoretische Chance über das Torverhältnis), sodass es um nicht mehr viel geht, doch rechnet beim FCH keiner mit unmotivierten Gästen.
„Wir sind nicht der Favorit“
„Mit Bremen kommt eine formstarke Mannschaft, sie sind Dritter in der Auswärtstabelle, haben für mich eine richtig gute Saison gespielt“, sagt Schmidt. So wäre es für ihn vermessen, jetzt darüber zu reden, wie hoch der FCH die Norddeutschen besiegen kann. „Wenn man die Mannschaften gegenüberstellt, sind wir nicht der Favorit, da verbietet es sich zu sagen: Wir schießen Bremen aus dem Stadion“, erklärt der Heidenheimer Trainer und fügt dann doch an: „Natürlich, wenn wir führen sollten, wird in der zweiten Halbzeit der Blick auch mal nach Hoffenheim gehen.“
Dass dort die Gäste aus München vielleicht nicht mehr mit voller Kraft spielen, ist für Schmidt – Ibiza-Ausflug hin oder her – unvorstellbar: „Erstens möchte ich das nicht bewerten, zweitens sind es die Bayern, ich kann mir nicht vorstellen, dass da jemand von Haus aus was herschenken will.“
Wer könnte der Relegationsgegner sein?
Zu 99 Prozent wird es aber eben doch die Relegation werden und so lohnt sich schon mal ein kleiner Blick voraus. Fünf Gegner kommen für den FCH noch infrage: Köln (das aber nur durch eine Heimniederlage gegen Kaiserslautern von Platz zwei zurückrutschen könnte), der aktuelle Dritte Elversberg (der es dank des besten Torverhältnisses selbst in der Hand hat), Paderborn, Düsseldorf und Kaiserslautern.
Die Entscheidung fällt am Sonntagnachmittag ab 15.30 Uhr, die Heidenheimer werden dabei nicht alle möglichen Gegner vor Ort unter die Lupe nehmen. „Wir haben nicht das Personal, um so viele Konstellationen im Vorfeld zu beobachten, das wäre Verschwendung der Ressourcen und der Energie. Am Sonntag schauen wir 2. Liga und bis Donnerstag haben wir dann genügend Zeit, uns auf den Gegner vorzubereiten“, so Schmidt.
Personell sieht’s gut aus
Seine ganze Konzentration gilt aber dem Bremen-Spiel und auch wenn es nicht mehr zum direkten Klassenerhalt reichen sollte, wäre ein Sieg wichtig. „Wir wollen diese Entschlossenheit, diese Art und Weise, wie wir zuletzt gespielt haben, auf den Platz bekommen. Nebenbei ist es mir auch nicht ganz unwichtig, diesen fürchterlichen letzten Platz der Heimtabelle zu verlassen“, sagt Schmidt, dem für diese Aufgabe nahezu der gesamte Kader zur Verfügung steht.
Auch Torwart Kevin Müller hat nach seiner Kopfverletzung wieder voll trainiert. Frans Krätzig war allerdings krank, konnte erst am Freitag wieder ins Training einsteigen. Nicht zuletzt geht es im Spiel gegen Bremen darum, die derzeit gute Stimmung im Team aufrechtzuerhalten. Schmidt: „Vor ein paar Wochen waren wir noch in einer ganz anderen Situation, waren Tabellenletzter. Wir haben gesagt, wir wollen diesen Relegationsplatz. Verlieren können wir nichts mehr an diesem letzten Spieltag, von daher befreit aufspielen.“
Wann gibt es Tickets für die mögliche Relegation?
Wenn der 1. FC Heidenheim auf Rang 16 bleibt, spielt er am Donnerstag, 22. Mai, um 20.30 Uhr zu Hause und am Montag, 26. Mai, auswärts gegen den Tabellendritten der 2. Liga um einen Platz im Oberhaus für die Saison 2025/26.
FCH-Dauerkarteninhaber hätten beim Hinspiel in der Voith-Arena ein exklusives Vorkaufsrecht auf ihren Dauerkartenplatz. Am Sonntag, 18. Mai, ab 13 Uhr bis Montag, 19. Mai, um 23:59 Uhr, könnten sie sich ihre Tickets für das Relegations-Hinspiel im Online-Ticketshop oder über die Hotline (01806 – 99 2218) sichern.
Ab Dienstag, 20. Mai, ab 13 Uhr, hätten dann alle FCH-Mitglieder die Möglichkeit, Tickets für das Relegations-Hinspiel zu erwerben. Wie gewohnt findet in den Fan- und Ticketshops kein Verkauf statt. Pro FCH-Mitgliedschaft könnten für das Relegations-Hinspiel maximal zwei Tagestickets erworben werden. Dies würde bedeuten, dass Dauerkarteninhaber mit FCH-Mitgliedschaft noch eine weitere Karte kaufen könnten.