Evangelische Kirche

Hermaringens Pfarrer Steffen Hägele wechselt nach Niederstotzingen

Hermaringen hat künftig keinen eigenen Pfarrer in der evangelischen Marienkirche. Wann und warum Steffen Hägele in Niederstotzingen wirken wird.

Hermaringens Pfarrer Steffen Hägele wechselt nach Niederstotzingen

In Zukunft müssen die evangelischen Pfarrer im Kirchenbezirk Heidenheim noch mehr zusammenarbeiten. Der Pfarrplan 2030 der Landeskirche in Württemberg sieht vor, dass von derzeit 27 Pfarrstellen noch 19 übrigbleiben. Pfarrer Steffen Hägele in Hermaringen wird kommenden März Stadtpfarrer in Niederstotzingen. Damit geht er als letzter Pfarrer in die örtliche Kirchengeschichte ein. Künftig werden andere Geistliche oder aber Prädikanten in der Hermaringer Kirche predigen.

Bis dato hilft Steffen Hägele auch in einem Seelsorgebezirk in Giengens Südstadt mit. Gestaltet dort kirchliche Jugendarbeit, ist in den Kirchengemeinderat und dessen Beratungen eingespannt. Dennoch wird Hermaringen nicht unter das Dach der Gesamtkirchengemeinde Giengen schlüpfen.

Hermaringen wird Teil der Gesamtkirchengemeinde Sontheim-Niederstotzingen

Im Zuge der Umorganisation im Kirchenbezirk Heidenheim, wo von bisher fünf Distrikten noch drei übrigbleiben und in Heidenheim eine zentrale Verwaltungsstelle entsteht, gehört Hermaringen zum Unteren Brenztal. "Da geht es nicht um eine Fusion", so Steffen Hägele. Dennoch wird Hermaringen ein Teil der Gesamtkirchengemeinde Sontheim-Niederstotzingen.

In Niederstotzingen wird Hägele zugleich geschäftsführender Pfarrer. Das war schon sein Amtsvorgänger Ulrich Erhardt, der – wie berichtet – im September nach Waiblingen verabschiedet worden war, um seinen neuen Posten als Dekan anzutreten. „Ich freue mich auf Niederstotzingen“, sagte Hägele und sprach von einer inneren und einer äußeren Berufung.

Steffen Hägele ist seit 2011 in Hermaringen tätig

In Hermaringen begann Hägele 2011 als Pfarrer zur Anstellung. Offenbar kam er mit seiner Art zu predigen und zu kommunizieren so gut an, dass der Kirchengemeinderat ihn nach drei Jahren nicht weiterziehen ließ und die Investitur erfolgen konnte. Nach mittlerweile zwölf Jahren als Pfarrer war der Gedanke, eine neue Herausforderung anzunehmen, naheliegend. Die Beziehungen ins Untere Brenztal sind sehr eng geworden, als die Zeltkirche in Brenz Station machte. Man kenne sich, fasst Hägele zusammen.

Die Nachricht des Stellenwechsels tragen die Hermaringer mit Fassung, bleibt doch die Familie Hägele im Ort wohnen. Hier hat der fünffache Vater viel bewegt: beispielsweise die Erneuerung des Dachs der 300 Jahre alten Marienkirche und den Ausbau des Kindergartenwesens. Der vormalige Jugendpfarrer im Kirchenbezirk Heidenheim will auch in Niederstotzingen bei der Weitergestaltung der Kindergartenarbeit helfen.

Predigt und Orgelspiel

Steffen Hägele, in Sontheim im Stubental geboren, hält es wie der Reformer Martin Luther: „Wer singt, betet doppelt“. So setzte Hägele als Bezirkspfarrer für Popularmusik in der Kirche erste Akzente. In der Landeskirche war er der erste, der in solch einem Ehrenamt startete. Überdies kommt Hägele auf 15 bis 17 Dienste im Jahr, in denen er neben seiner Tätigkeit als Pfarrer auch noch die Orgel spielt.

Seine Investitur am 17. März 2024 in Niederstotzingen wird in seiner Vita einen besonderen Platz einnehmen. An dem Tag jährt sich Steffen Hägeles Konfirmation in der Steinheimer Peterskirche zum 30. Mal.

Für 1400 Gemeindemitglieder statt bisher 950 zuständig

Wenn 2030 der neue Pfarrplan, mit dem die Landeskirche drastisch Personalkosten einsparen will, greift, werden die Pfarrer Steffen Hägele (Niederstotzingen) und Steffen Palmer (Sontheim/Brenz) für insgesamt 4800 Christen (aktueller Stand) zuständig sein. Die fusionierten Kirchengemeinden Sontheim und Bergenweiler umfassen 2500 Gläubige. In Niederstotzingen wohnen 1400 Protestanten, in Hermaringen sind es 950. Dort zählt momentan zu Hägeles Dienstauftrag noch die Giengener Südstadt mit 840 Protestanten.

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