Gewitterfront

Zahlreiche Einsätze wegen Gewitterfront in Baden-Württemberg

Orkanböen, Starkregen und Hagel - eine unwetterartige Gewitterfront jagte am Mittwochmorgen durch Baden-Württemberg. Es kam zu zahlreichen Einsätzen. Am Donnerstagmittag soll es die nächsten Unwetter im Südwesten geben.

Zahlreiche Einsätze wegen Gewitterfront in Baden-Württemberg

Umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und Stromausfälle – eine unwetterartige Gewitterfront hat am Mittwochmorgen zu zahlreichen Einsätzen geführt. «Gut drei Stunden jagte die Gewitterfront über den Südteil Baden-Württembergs», sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Teilweise sei es zu Starkregen und Orkanböen gekommen. So wurden laut Experte auf dem Berg Klippeneck am Rande der Schwäbischen Alb Windgeschwindigkeiten von 135 Kilometern pro Stunde gemessen. Auch Hagel könne vereinzelt vom Himmel gefallen sein, hieß es.

Durch die Gewitterfront kam es am Vormittag in einigen Städten zu Stromausfällen. Grund dafür seien meist beschädigte Leitungen durch umgestürzte Bäume, sagte eine Sprecherin des Netzbetreibers ED Netze. Unter anderem in Teilen von Singen (Kreis Konstanz), Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) und Bonndorf (Kreis Waldshut) sei es zu Ausfällen gekommen. Wie viele Haushalte betroffen waren, konnte zunächst nicht abgeschätzt werden. Techniker des Unternehmens waren im Einsatz, um die Stromversorgung wieder herzustellen.

Anderorts deckte der starke Wind Dächer ab. So flog ein fünf mal achtzehn Meter großes Blechdach in Altshausen (Kreis Ravensburg) auf die nahegelegenen Bahngleise, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Dabei seinen Oberleitungen und Stromleitungen beschädigt worden. Es sei ein Schaden von mindestens 40.000 Euro entstanden. Die Bahnstrecke war am Mittwochmorgen für eine gute Stunde gesperrt und konnte danach freigegeben werden.

Auch in Sauldorf (Kreis Sigmaringen) deckte der Wind große Teile eines Daches ab. Durch die herunterfallenden Ziegel wurde laut Polizei niemand verletzt. Eine Person habe jedoch einen leichten Schock erlitten.

Am Mittwochnachmittag und Abend soll nun eine vorübergehende Erholungsphase eintreten, sagte der Experte des DWD. Dennoch können vereinzelte Gewitter in der Südhälfte nicht ausgeschlossen werden. Der nächste Gewitterschwerpunkt in Baden-Württemberg soll es laut DWD wieder am Donnerstagmittag geben. Ab dann könne es im ganzen Bundesland mit Schwerpunkt in der Südosthälfte zu orkanartigen Böen, Hagel mit bis zu fünf Zentimetern Durchmesser und unwetterartigem Starkregen kommen.

Schon am Dienstagabend war es in Baden-Württemberg zu schweren Gewittern gekommen. Dabei kam es unter anderem in Ühlingen-Birkendorf (Kreis Waldshut) zu einem Dachstuhlbrand eines Bauernhauses, wie die Polizei Freiburg am Mittwoch mitteilte. Die Ursache soll ein Blitzeinschlag gewesen sein. Niemand wurde verletzt. Es entstand ein Schaden vom mindestens 200.000 Euro. Das Haus war zunächst unbewohnbar.