Wie sich Friedhöfe verändern könnten
Auf rund 6000 Quadratmetern sollen sich künftig Friedhofsverwaltungen, Bestatter und andere Interessierte in Süßen (Kreis Göppingen) über neue Friedhofskonzepte beraten lassen können. Eröffnet wird die Fläche auf dem Gelände der Kunstgießerei Strassacker am Donnerstag.
Hinter dem Projekt steht die Initiative «Raum für Trauer». Ihr Sprecher Günter Czasny ist stellvertretender Geschäftsführer der auf sakrale Kunst spezialisierten Kunstgießerei und Trauerbegleiter. Die Friedhofskultur verändere sich, sagte er. Menschen seien mobiler, die Familien oft dezentral. Friedhöfe müssten zu Orten der Trauer und der Begegnung werden - auch für Kinder.
Dafür bietet das Experimentierfeld Ideen. «Es muss kein krachender Spielplatz sein, aber ein Sandkasten oder eine Wippe - warum nicht?» In einem anderen Bereich steht ein Brunnen. Er erinnert ein wenig an eine Tafel und das soll er auch sein. «Man kann hier picknicken, oder ein Buch lesen», sagt Czasny.
Die Gießerei finanziert das Experimentierfeld. Über die Kosten will Czasny nicht sprechen. «Das gibt nur böses Blut.» Geplant sei bereits eine Agentur für Friedhofsberatung. Hinter der Initiative steht die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal und ein Zusammenschluss von Menschen und Verbänden, die sich mit Trauer- Bestattungs- und Friedhofskultur beschäftigen.