Heidelberg

Psychisch kranker Mann steht nach Messerangriff vor Gericht

Der Fall zog eine politische Debatte nach sich, die bis heute andauert: Ein psychisch kranker Mann soll im September eine Frau in einem Geschäft in Wiesloch mit einem Küchenmesser getötet haben.

Ein psychisch kranker Mann, der im September in Wiesloch eine 30-Jährige getötet haben soll, steht ab Dienstag (9.00 Uhr) vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft hat laut Gericht einen Antrag auf Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie gestellt. Zum Prozessauftakt am Landgericht Heidelberg wollen sowohl die Verteidigung als auch die Eltern der Getöteten als Nebenkläger den Ausschluss der Öffentlichkeit von dem Verfahren beantragen, wie das Gericht mitteilte.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der heute 34-Jährige zum Zeitpunkt der Tat aufgrund einer psychischen Erkrankung nicht in der Lage war, das Unrecht seines Handelns einzusehen. Damit wäre der Somalier schuldunfähig. Der Mann leide mutmaßlich an einer paranoiden Schizophrenie, steht laut Gericht in der Antragsschrift.

Der Mann soll die ihm unbekannte Frau in einem Geschäft in Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) mit einem zuvor dort entwendeten Schälmesser getötet haben. Die 30-Jährige starb kurz nach der Attacke in einem Krankenhaus. Der mutmaßliche Täter war zuvor vom Gelände des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden in der Wieslocher Innenstadt geflohen.