Besetzung

Postengeschacher bei Polizei? Ex-LKA-Chef erhebt Vorwürfe

Postengeschacher bei Polizei? Ex-LKA-Chef erhebt Vorwürfe

Der ehemalige LKA-Präsident Ralf Michelfelder hat dem Inspekteur der Polizei Tricksereien bei der Besetzung von Spitzenämter in dessen Amtszeit vorgeworfen. So habe der Inspekteur im Frühjahr 2021, als Michelfelder noch LKA-Chef war, einen Kollegen als Abteilungsleiter im Landeskriminalamt installieren wollen – und zwar ohne Ausschreibung, berichtete Michelfelder am Montag vor dem Polizei-Untersuchungsausschuss im Landtag. Dabei habe es einen Interessenten aus seinem eigenen Haus auf die Stelle gegeben, der nicht berücksichtigt worden sei.

Michelfelder, damals kurz vor dem Ruhestand, erzählte, dass er gegen die Besetzung protestiert und dem Inspekteur mit seinem Hausrecht als LKA-Chef gedroht habe. «Den könnt ihr besetzen, aber ich lass den nicht rein», habe er dem Inspekteur damals gesagt. Die Versetzung sei dann verschoben worden, bis er selbst in den Ruhestand gegangen sei.

Der Untersuchungsausschuss beschäftigt sich mit sexueller Belästigung in Landesbehörden und der Beförderungspraxis bei der Polizei. Im Mittelpunkt steht der Inspekteur der Polizei, der sich wegen Vorwürfen sexueller Nötigung vor dem Landgericht verantworten muss. Der Ausschuss versucht zu klären, wie der inzwischen freigestellte Inspekteur eine so steile Karriere hinlegen konnte. Die Opposition wirft Innenminister Thomas Strobl (CDU) vor, dass der Mann am formalen Verfahren vorbei ins Amt des höchstrangigen Polizisten manövriert worden ist. Laut Michelfelders Darstellung hat der Inspekteur im Amt selbst Günstlinge am formal korrekten Verfahren vorbei befördert.