Hunderte Narren sind am Samstag in Weingarten in einer kuriosen Weltmeisterschaft gegeneinander angetreten. Bei einem Narrentreffen wurde der Wettbewerb im Schnellen mit der Karbatsche ausgetragen. Bewertet wurden laut Veranstaltern Peitschenführung, Körperhaltung, Rhythmik und der Takt der sogenannten Schneller.
Die peitschenartigen Karbatschen aus Hanf sollen wie andere von Narren getragene Krachmacher den Winter vertreiben, wie Jurymitglied Pierino Leopardi von der Plätzlerzunft Altdorf-Weingarten 1348 am Samstag erklärte. Um richtig gut beim Schnellen zu sein, müsse man sich mit seiner Karbatsche bewegen.
«Man muss das Ding über den Kopf führen, nach hinten - je mehr ich den Körper einsetzen, umso einfacher wird es.» Bewertet werde auch der Effekt, also der Knall. «Je lauter, desto besser», so der 54-Jährige.
Mehr als 300 Teilnehmer seien bei der WM dabei. «Sie treten in 35 Kategorien gegeneinander an», sagte Leopardi. Es gebe Kategorien etwa für kurz- und langstielige Karbatschen. Die seilartigen Peitschen seien in der Regel mehr als drei Meter lang. Den Siegern der WM winken Pokale und Urkunden.
Anlass für das große dreitägige Narrentreffen ist das 100-jährige Bestehen der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN). Bei dem bunten Spektakel wurden bis Sonntag Zehntausende Narren und Fastnachtsfans erwartet.
Neben der WM standen auch Narrensprünge, Fackelumzüge und Brauchtumsvorführungen auf dem Programm. «Es ist schön, dass wir die ganzen Narren aus dem Südwesten hier in Weingarten haben», sagte VSAN-Präsident Roland Wehrle. Die vielen Bräuche seien beeindruckend.
Ein eigenes Netz aus Sonderbussen und Zügen wurde für das Event in der 25.000-Einwohner-Stadt (Landkreis Ravensburg) eingerichtet. Die Polizei sperrte Straßen ab. Als Höhepunkt galt ein großer Narrensprung am Sonntag, der auch im Fernsehen übertragen werden sollte.