Kirche

Evangelische Landeskirche muss Millionen einsparen

Kirchenaustritte und gestiegene Kosten machen der Landeskirche finanziell zu schaffen. Dass radikal gespart werden muss, steht nun fest. Aber noch nicht wo.

Die evangelische Landeskirche in Württemberg muss in den kommenden Jahren Millionen Euro einsparen. Allein im vergangenen Jahr habe sich eine Differenz in den Kirchensteuereinnahmen von 38 Millionen Euro ergeben, teilte die Kirche nach der Frühjahrstagung der Landessynode in Stuttgart mit. Grund hierfür sei der starke Kirchenmitgliederrückgang.

Der Rückgang der Steuereinnahmen hänge auch mit der allgemeinen konjunkturellen Flaute zusammen mit Verzögerungen bei Lohnsteigerungen. Der Haushalt werde dagegen durch höhere Kosten und Löhne belastet. Dauerhaft müsse die Kirche jährlich 129 Millionen Euro einsparen, um einen ausgeglichenen Haushalt zu haben. Wo genau gespart werden solle, müsse in den kommenden Monaten erarbeitet werden.

«Wir können es nicht verantworten, unsere Rücklagen immer weiter aufzubrauchen, ohne konsequent gegenzusteuern», erklärte der kommissarische Leiter des Finanzdezernats im Oberkirchenrat, Jörg Antoine, laut Mitteilung. «Wir müssen unsere Haushaltslücke wieder zeitnah geschlossen bekommen.»

Um die 129 Millionen Euro sozialverträglich einsparen zu können, habe der Finanzdezernent Kürzungsschritte von jeweils 25 Prozent der Gesamtsumme vorgeschlagen, also in Höhe von etwa 32 Millionen Euro pro Jahr. Erst 2028 sei der Haushalt damit wieder ausgeglichen. Bis dahin müsste weiter auf die Rücklage zugegriffen werden.

Die Frühjahrstagung des Kirchenparlaments fand von Freitag bis Samstag statt. Auf dem Programm standen auch der Umgang mit Antisemitismus und die berufsbegleitende Ausbildung im Pfarramt.