Erste Solaranlage im Weinberg schützt Reben vor Extremwetter

Erste Solaranlage im Weinberg schützt Reben vor Extremwetter

Der Energieversorger Badenova hat die nach eigenen Angaben deutschlandweit erste Solaranlage in einem Weinberg präsentiert. Der Überbau des Areals mit Photovoltaikmodulen schütze Reben vor Starkregen, Hagel und Sonnenbrand, sagte Vorstand Heinz Werner Hölscher am Donnerstag in der Weinbaugemeinde Freiburg-Munzingen.

Auf dem Gelände am Tuniberg mit rund 3200 Quadratmetern werden jährlich rund 300.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt. Das entspreche in etwa dem Jahresbedarf von rund 200 Menschen, wie das Unternehmen berichtete.

Initiator des Pilotprojekts mit dem Namen «Vino PV» ist der Solarexperte und Winzer Edgar Gimbel, der nach eigenem Bekunden rund eine halbe Million Euro investierte. Betrieben wird die Solaranlage nun von Badenova.

Umweltministerin Thekla Walker sagte, beim Ausbau der Solarenergie müsse auch auf Freiflächen gesetzt werden. Sie erwarte baldige Forschungsergebnisse zu dem Freiburger Projekt: «Wir erforschen das hier, damit man es in der Fläche anwenden kann», sagte die Grünen-Politikerin. In der Landwirtschaft spreche von einer «doppelten Ernte»: Einerseits fahre man Agrarprodukte ein, andererseits gewinne man Energie.

Der Ausbau der Solarenergie kommt nach den Worten der Ressortchefin voran: «In Baden-Württemberg haben wir im ersten Halbjahr soviel PV (Photovoltaik) zugebaut wie im ganzen Jahr 2022 zusammen. Das heißt, wir werden unseren Zubau verdoppeln, was wirklich gut ist, auch für die Versorgungssituation im Land», sagte sie mit Blick auf das gesamte laufende Jahr. Mit dem Wort «Zubau» wird im Fachjargon der Ausbau der Photovoltaik bezeichnet.