Bildung

Diakonie Ludwigsburg: Schulranzen für mehr Chancengleichheit

Schulranzen, Mäppchen und Sportbeutel - was für viele zum Schulbeginn dazu gehört, ist für manche Familien unerschwinglich. Die Diakonie Ludwigsburg will mit der «Aktion-Schulstart» auch ein politisches Zeichen setzen.

Diakonie Ludwigsburg: Schulranzen für mehr Chancengleichheit

Mehrere Hundert gefüllte Schulranzen, 20 Schreibtischsets und 140 Sporttaschen – all das hat die Diakonie in den vergangenen Tagen an fünf Ausgabeorten im Landkreis Ludwigsburg für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen zur Abholung bereitgestellt. Die Materialien im Wert von etwa 40.000 Euro sind von mehreren Großspendern aus der Region zur Verfügung gestellt worden, wie Martin Strecker vom Kreisdiakonieverband Ludwigsburg mitteilte.

Die Aktion vom 26. Juni bis zum 5. Juli richtete sich demnach an Familien mit geringem Einkommen, die die hohen Kosten zum Schulstart oder beim Übergang in die fünfte Klasse nicht selbst stemmen können. Um einen Ranzen zu bekommen, reicht laut Diakonie ein gültiger Tafelausweis oder ein Bürgergeldbescheid. Alternativ kann auch ein Wohngeld- oder Asylbewerberbescheid vorgelegt werden.

Die Diakonie schätzt, dass die Familien durch die Aktion in Höhe von 80.000 bis 100.000 Euro entlastet werden. Für die Kinder sei es ein besonderes Ereignis. «Ich habe einen zukünftigen Zugführer kennengelernt», sagte Strecker. Der Junge wolle später Lokführer werden und habe deshalb unbedingt einen Bahnranzen haben wollen.

Die «Aktion Schulstart» findet seit 2008 im Kreis Ludwigsburg statt. Neben der praktischen Unterstützung der Familien wollten die Initiatoren nach eigenen Aussagen in diesem Jahr vor allem ein politisches Zeichen setzen und auf die aus ihrer Sicht notwendige Einführung einer Kindergrundsicherung aufmerksam machen.

Die neue Kindergrundsicherung soll die staatlichen Leistungen für Kinder und Familien einfacher und übersichtlicher machen. Bisher gibt es verschiedene Leistungen für Familien mit Kindern. Beispielsweise das monatliche Kindergeld oder den Kinderzuschlag für Menschen mit geringen Einkommen. Die Leistungen müssen aber teilweise bei verschiedenen Behörden auf unterschiedlichen Wegen beantragt werden – oft ist Familien gar nicht bewusst, dass sie einen Anspruch haben.